Am 3. März 1900 übergab der russische Botschafter
in Berlin, Graf Osten-Sacken, dem Staakssekrekär Gra-
fen v. Bülow ein Schrifkstück, in dem die Frage ange-
regk wurde, ob es nichk möglich sei, dem südafrikanischen
Krieg durch eine gemeinsame Vermitktlung von Rußland,
Frankreich und Deukschland ein Ende zu machen. Dieses
Schriftstück scheink mir zu beweisen, daß der vom Grafen
UM#nurawiew gemachrke Vorschlag russischer Initiakive ent-
sprang und gar nichk von Deutschland angeregk worden
sein kann. Es schlägk die Legende, die von Pekersburg
aus verbreikek wurde und auch heute noch von den Herren
Bourgeois und Pagés als Makerial zu ihrem Schuld-
lügengebäude verwerkek wird, kok und soll deshalb in
seinem Worklauk hier wiedergegeben werden.
Es ist in französischer Sprache abgefaßk und in der-
selben Sprache auch zugleich mit der Ankwork des Grafen
Bülow an den deutschen Botschafter in Pekersburg ge-
schicke worden. Es folgt hier die deutsche Ubersetzung:
„Das kaiserliche Kabinekt ist der Ansichk, daß ange-
sichts der letzten Ereignisse und des neuerlichen Erfolges
der englischen Waffen für die Konkinenkalmächke, die in
besonderer Weise an den afrikanischen Angelegenheiten
inkeressierk sind, der Augenblick gekommen ist, die schweren
Folgen zu beschwören, welche die vollkommene Vernich--
kung der südafrikanischen Republiken haben könnke. Ein
freundschaftlicher Druck der europäischen Regierungen,
der den Zweck härte, dem blutigen Kampf in Afrika ein
Ende zu machen, erscheink umsomehr wünschenswerk, als
die öffenkliche UI##einung in allen Ländern einstimmig mit
1) Akten Bd. XV, S. 516, Nr. 4472
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