Full text: Ich suche die Wahrheit!

gelehnt hat. Dazu haben Angehörige einer Nation nicht 
die geringste Berechtigung, die, obwohl sie durch eigene 
Macht und die Bürgschaftsartikel des Vertrags von 
Versailles so stark gegen jeden Angriff geschützt ist, wie 
keine andere Macht auf Erden es jemals war, seit fünf 
Jahrenununterbrochen nach einem Sicherheitspaktschreit, 
der ihren Besitzstand garantieren soll. 
Die Verfasser der sranzösischen Anklageschrift behaup- 
ten weiter, daß die Ablehnung des russischen Vorschlags 
nach den verschiedenen Versuchen Deutschlands, eine 
Verständigung mit Frankreich und Rußland herbeizu— 
führen, die Doppelzüngigkeit der deutschen Politik zur 
Evidenz beweise. Wir haben gesehen, daß diese Behaup- 
tung den Tatsachen widerspricht. Mit ihrer Aufstellung 
begnügen sie sich aber nicht, sondern sie sagen, daß sich 
der russische Vorschlag gar nicht anders als durch eine 
Anregung von seiten Deutschlands erklären lasse, weil 
vierzehn Tage vorher Murawiew und General Kuro- 
patkin nach einem Bericht des französischen Botschafters 
in Petersburg erklärt hätten, daß ein solcher Schritt in 
Berlin keinen Erfolg haben würde. Und in der Tak 
sagte auch Mk#urawiew dem Fürsten Radolin, als dieser 
ihm die Ankwork des Grafen Bülow am 5. Meärz über- 
brachke, „er habe auf Grund von früheren Meldungen, 
die ihm aus Paris und Berlin zugegangen 
seien, angenommen, daß er durch seinen Vorschlag 
der auf die Erhaltung des Welkfriedens gerichkeken Po- 
litik des Kaisers und den Inkenkionen der kaiserlichen 
Regierung enkgegengekommen sei“.: In dem Bericht, 
1) A. a. O. S. 288. 
2) Akten Bd. XV. S. ö19, Nr. 4464. 
  
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