Kriegsminister hat sie für einen gewissen Zweck, die Heran-
ziehung der »seconde portion«, in diesem Jahre 17 Mil-
lionen Franken der Militärkommission geradezu auf-
genötigft. Die französischen Kommunen sind in ihrem
Pakriokismus nichk zurückgeblieben, sie weisen Exerzier=
plätze, Baulichkeiten für Offzierskasinos an, sie errichken
Kasernen usw. Dies alles, meine Herren, gibt uns ein
Bild von der Stimmung in Frankreich., Ich glaube nun
zwar, die große Mehrheik der Franzosen, welche ohne
Zweifel ihr Mißgeschick mik mehr Besonnenheit und
Würde trägk, als man glauben sollte, wenn man nur
die französischen Volksredner hörk oder die französischen
Journale liest — daß diese Meehrheit wohl durchdrungen
ist von der unbedingken Nokwendigkeik, zunächst Frieden
zu bewahren. Ich sehe eine Bestätigung dafür auch in
dem Umstand, daß eben ein einsichksvoller Militär an
der Spitze der französischen Regierung stehk. Aber meine
Herren, wir haben alle erlebk, wie die französischen Par-
teien, die ihren Ausdruck in Paris finden, Regierung und
Volk zu den außerordenklichsten Beschlüssen hinreißen
können. Was von jenseits der Vogesen zu uns herüber-
dringt, ist ein wüstes Geschrei nach Rache für die selbst
heraufbeschworene Riederlage.
„Nun, meine Herren, wir sind unserem Nachbarn
nichkgefolgt auf dem Wege, die Armee zu ver-
größernz; wir glauben mit dem auskommen zu können,
was in dieser Gesetzesvorlage enkhalken ist. Aber, meine
Herren, die innere Güte unserer Armee dürfen wir nicht
schwächen lassen, weder durch Abkürzung der Dienstzeit,
noch durch Herabsetzung der Präsenzstärke.“
Und in der Rede, die der greise Feldherr am 14. April
Kronprinz Wilhelm, Ich süche d. W. 15
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