als die französische. Das Gesetz vom 15. Juli 18go glich
mit einer Erhöhung von nur 15 307 Mann diesen Unker-
schied wiederum nichk einmal aus. Zum drikten Male war
Deukschland seinen beiden Nachbarn mit seinen Rüstun-
gen nachgehinkk, ohne sie zu erreichen. Das Wesentliche
bei der Heeresverstärkung des Jahres 1890 war die Ver-
mehrung der Arkillerie von Z40 auf 434, also um 0 Bal-
kerien. Damit hakke aber unsere Armee noch längst nicht
die Zahl der Geschütze erreichk, über die Frankreich schon
seit Jahren verfügtke.
Aber schon im Jahre 1892 hakte sich das Verhälknis
zwischen den Kriegsstärken des Zweibundes und des Drei-
bundes zu Deutschlands Ungunsten in solchem Ausmaß
verschlechkerk, daß die größke Erhöhung der Friedensprä-
senz nokwendig wurde, die mit Ausnahme der Heeres-
vermehrung von r9113 die deutsche Armee überhaupk er-
fabren hak. Sie wurde bekannklich mik der Herabsetzung
der Dienstzeit der unberikkenen Truppen auf zwei Jahre
verbunden.
In einer Denkschrift vom 6. April 1892 berechneke
der Reichskanzler Caprivi die Kriegsstärken der beiden
AUdächtegruppen folgendermaßen:
Deutschland 2662 00o Mann
Osterreich-Ungarn .... 2#6000 „
Jkalin 1 1080oo „
Dreibund 4986 ooo Mann.
Rußland ausschl. Asien 3364000 Mann
Frankreich ausschl. Afrika 2778000 „
Zweibund 6142000 Mann.
Diese gewaltige numerische ÜUberlegenheit war über-
haupk nichk mehr auszugleichen. Trotzdem wurde das
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