radezu in der Tätigkeit erschöpft hat, die man mit diesen
Worten dem Kaiser vorwirft, in der Tätigkeit, die staat-
lichen Absichten zu erreichen, die man ins Auge gefaßt
hak, ohne daß es zum Kriege kommt. Ja, ich bin über-
zeugk, daß es keinen Franzosen, keinen Engländer, keinen
Italiener, keinen Amerikaner und keinen Japaner gibk,
der es irgend einem seiner Skaaksmänner nichk zur größ-
ken Chre anrechnen würde, dem es gelänge, die Macht
seines Landes dadurch zu steigern, daß er andere Skaaten,
ohne einen Krieg heraufzubeschwören, zum Zurückweichen
zwänge.
Um nichk ihr ganzes Beweisgebäude zusammenstürzen
zu lassen, müssen die Ankläger Deutschlands zum wenig-
sten die Behaupkung aufrechkerhalken, daß die Leiker der
deutschen Politik bald den einen, bald den anderen der
Staaten, die sich zu Deuklschlands „Bändigung“ zusam-
mengeschlossen hakten, nur deshalb zum Zurückweichen
zwingen wollken, weil sie sich mit der Gleichberechti-
gung nichk begnügken, sondern die Supremakie in
Europa anstreblen. Bis zum Zustandekommen des Drei-
verbandes sei ihnen das gelungen, nach seinem Zustande-
kommen häkken sie sich nichk mehr durchsetzen können und
hättken von 1904 bis 1914 fast in allen Fällen, mit Aus-
nahme desjenigen, der zur bosnischen Krise führke, zurück-
weichen müssen, weil ihre Rüstung noch nichk vollendek
gewesen wäre. Erst als sie sich nach Annahme des Wehr-
gesetzes von 1913 stark genug gewußk hätten, um den
Kampf aufnehmen zu können, seien sie nichk mehr zurück-
gewichen, sondern hätten lediglich, um die Weltherr-=
schaft zu gewinnen, den Krieg begonnen. Wilhelm II.
habe zwar den Frieden gewollk, aber einen Frieden, wie
Kronprinz Wilbelm, Ich suche d. W. 17
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