ihn nach ihrem Willen gestalten. Deutschland hat, wie
durch die Akten des Auswärtigen Amtes zweifelsfrei nach-
gewiesen werden kann, während dieses Krieges die strengste
Neukralikät beobachkek. Aber es hak allerdings die Ge-
legenheit benutzk, um noch einmal den schon zweimal miß-
glückten Versuch des Zusammenschlusses der drei großen
Konkinenkalmächke zu unkernehmen, durch dessen Ge-
lingen ohne Zweifel der Welkfriede zum Vorkeil aller
Mächte des Zweibundes und des Dreibundes gesicherk
worden wäre. Die Weltstellung Englands sollte durch
solchen Zusammenschluß nicht erschüttert werden; es
hätte nur nicht mehr von seiner Gnade abgehangen, wie-
viel Spielraum auf welkpolikischem Gebieke es den ande-
ren Völkern der Erde überlassen wollke. Dieser Versuch
ist wiederum an derselben Klippe gescheiterk, an der die
beiden vorhergehenden zerschellt sind: Frankreich hak den
status quco in Curopa nichk anerkennen wollen und konnke
nicht für ein Bündnis mit einer Macht gewonnen wer-
den, die mit vollstem Recht auf dieser Anerkennung be-
stand.
Die äußere Veranlassung zur Erneuerung dieses Ver-
suchs gab der Vorfall bei der Doggerbank. Der Kom-
mandank der russischen Flokke hakke in der Nacht vom
21. auf den 22. Okkober 1904 englische Fischerbooke be-
schossen, weil er sie für japanische Torpedoboote hielk.
Die ganze englische Presse flammke in Zorn über diesen
für das meerbeherrschende Großbrikannien unerhörken
1) Die Richelinien für die deutsche Policik während des russisch-japa-
nischen Krieges hacte wiederum Herr v. Holstein schon anderthalb Jahre
vor dem Ausbruch am 12. Juli 1902 aufgezeichnek. Abten Bd. XIX. u1
S. ö, Nr. 5921.
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