Full text: Ich suche die Wahrheit!

Neutralitätsbruch erklärte und deutschen Schiffen, die in 
englischen Häfen Kohlen verluden, die für Rußland be— 
stimmt waren, das Auslaufen verbok.1 
Unter dem Eindruck dieser Vorkommnisse richkeke der 
Kaiser am 27. Okkober rgo4 ein Telegramm an den 
Zaren, in dem er auf das von Herrn v. Holstein vier 
Jahre früher vorgeschlagene Bündnis zwischen Rußland, 
Deutschland und Frankreich zurückkam, damit sich die ver- 
bündelen Konkinentalmächte gegen englische Ubergriffe 
schützen könnten.) Der Zar ging sofork auf diesen Vor- 
schlag ein. „Es ist sicher die höchste Zeik,“ so ankworkeke er 
unker anderem am 29. Okkober, „daß Deutschland, Ruß- 
land und Frankreich sich mikeinander verbünden, um der 
englisch-japanischen Anmaßung und Unverschämtheit ein 
Ende zu machen. Willst Duso guk sein, die Richklinien 
eines solchen Verkrages festzustellen und sie mich wissen 
zu lassen. Sobald er von uns angenommen issé, 
wird Frankreich genötigk sein, sich ihm anzu- 
schließen. An diese Kombinakion habe ich oft gedacht. 
Sie bedeutet Frieden und Ruhe für die Welk.““ 
Auf diese Aufforderung hin ging, damik das Geheim- 
nis gewahrk würde, ein Feldjäger mit einem Ankwork- 
schreiben des Kaisers nach Petersburg ab und überbrachke 
1) Akten Bd. XIX. 1, Kap. 133. 
a) Akten Bd. XIX. 1, Nr. 6718. 
3) Dleses Telegramm war nur eine Foreführung und Unterstützung 
der Aktion des Auswärtigen Amtes, die in einem Gespräch Holsteins 
mit dem russischen Botschafter v. Osten-Sacken am 24. Okcober 904 
eingeleitet worden war, und alle in dieser Sache von meinem Vater an 
den Zaren gerichteken Telegramme und Briefe sind vom Auswärcigen 
Amée enkworfen worden. G. Akten Bd. XIX. 1, S. zo3z Anm. 
4) Akien Bd. XIX. 1, Nr. 6119. 
  
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