tation und ruhig vertreten werden. Ist trotzdem Gefahr
vorhanden, daß wir in absehbarer Zeit von England an-
gegriffen werden?“ 1
Graf Mektternich hak seiner ganzen Einstellung nach
diese Frage verneink." Und seine Darlegungen haben,
wie mir scheink, sehr wesenklich dazu beigekragen, daß der
Gedanke eines ruffisch-deulschen Bündnisses nichk weiker
verfolgk wurde. Er wäre wohl auch nichk weiker verfolgt
worden, wenn der Zar auf die von ihm gestellte Bedin-
gung, Frankreich vor der Unkerzeichnung zu unkerrichken,
verzichkek hälte. Daraus aber ergibk sich klar und deuk-
lich, daß der Vorschlag des Kaisers vom 27. Okkober aus
dem Bewußtsein hervorgegangen war, es stehe ein eng-
lischer Angriff bevor, daß er also einen ausschließlich
defensiven Charakker hakke. Die Anklage fällt vollends
in sich zusammen, weil sie nichk gleichzeitig gegen den eige-
nen Verbündeken Frankreichs erhoben wird. Der Zar
war ja nichk nur geradezu mik Begeisterung auf den deuk-
schen Vorschlag eingegangen, sondern er hakke eine vor-
sichtige Anregung mit der Aufforderung beankworkek, so-
fort einen Verktrag zu enkwerfen. Ja der Vorschlag,
Frankreich vor eine vollendete Taksache zu stellen, war
gar nichkt von Deukschland, sondern vom Zaren aus-
gegangen, der in seinem an den Kaiser gerichkeken Brief
schreibt: As soon as accepted by us France is bound to
join her ally.“ Erst später ist der Zar auf Veranlassung
des Grafen Lambsdorff von diesem Gedanken zurückge-
kommen. Geradeso wie Ikalien, das im Jahre 1887 eine
1) Akten Bd. XIX. 1, S. 331, Nr. 6139.
) Akten Bd. XIX. 1, Nr. 6140.
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