schwächeren Skaakes gegen die Ansprüche auf, die Frank-
reich, auf das mik England getroffene Abkommen vom
8. April 1904 gestützt, erhob, und die schon damals die
Tendenz erkennen ließen, Marokko zu einem ausschließ-
lich französischen Anebeukungsobjekt zu machen.1
Der deulsche Beschaker in Ish#adrid, Herr von Ra-
dowitz, konnke am 1½3. Okkober an das Auswärkige Amt
kelegraphieren: „König und Königin sprechen mir heute
wärmsten Dank dafür aus, daß nur infolge unserer hier
rechtzeikig erkeilten Winke die VPerhandlungen mit Frank-
reich über Marokko zu einem den Umständen nach gün—-
stigen Resultat geführt hätten. Die Königin sagte, in
Paris sei nur widerwillig den Konzessionen an Spanien
zugestimmt worden, sie mache sich auch keine Illusionen
darüber, daß Spanien in Marokko gegenüber Frank-
reich noch in die schwierigsten Sikuationen kommen
werde; man werde von Anfang an die erworbenen
Rechte gegen die Franzosen verkeidigen müssen. Hoffenk-
lich werde England dann im eigenen Inkeresse Spanien
unkerstützen.“?
Nichk der spanisch-französische Verkrag, wohl aber die
bei den Verhandlungen über ihn sich enthüllenden im-
perialistischen Absichten Frankreichs haben Deutschland
veranlaßk, für die von Frankreich bedrohfe Unabhängig-
keit des Sulkans von dem Augenblick an einzutreken, in
dem sie durch das englisch-französische Abkommen be-
drohr zu sein schien. Wenn dieses Abkommen auch die
Unabhängigkeit des Sulkans nichk ankasteke, so war es
doch, wie alle zwischen europäischen Skaaken geschlossenen
1) Akten Bd. XX. 1, S. 169— 194.
2) Ebenda S. 192, Nr. 6570.
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