Full text: Ich suche die Wahrheit!

essen dazu bewogen, seiner Ausschaltung in Marokko 
vorzubeugen? Das erzreiche Gebiet im nordwestlichen 
Afrika, das nur noch in losem politischen Zusammen- 
hang mit dem türkischen Kalifat stand, war eine von 
den wenigen Gegenden der Erde, in denen sich für einen 
Industriestaat wie Deutschland die so dringend erfor- 
derliche Möglichkeit zu wirtschaftspolitischer Betäti— 
gung eröffneke. Es konnke nicht nur der deutschen Indu- 
strie unenkbehrliche Rohstoffe liefern, sondern es konnke 
auch durch die von seinen Fürsten und seiner Bevöl- 
kerung gewünschke Lösung kostspieliger Kulkuraufgaben 
zu einem der wichtigsten Absatzgebieke für die Erzeug- 
nisse der deulschen Industrie und zu einem einkräglichen 
Arbeitefeld für die deuksche Technik werden. Unker allen 
großen Meächken der Erde besaß Deurschland das kleinste 
Kolonialgebiek; alle anderen Skaaken verfügken über er- 
giebigere und ausgedehnkere Rohstoffquellen als Deutsch- 
land. Verlangke es da zuviel, wenn es forderte, daß 
ihm die letzke Mdglichkeik, diesen RNachkeil wenigstens 
einigermaßen auszugleichen, nichk versperrk wurde? 
Mußte es nicht jeden Versuch, ihm die vollkommene 
Gleichberechtigung im Wektbewerb um die kulkurelle 
und wirkschaftliche Verwerkung dieser letzten noch ver- 
fügbaren Eisenschätze der Erde zu versagen, als eine Be- 
einkrächkigung im höchsten Grade gerechkferkigker Inker- 
essen ansehen, und befand es sich nichk im Zustande der 
Verkeidigung, wenn es nach dem Grundsatz: prin- 
cipiis obstar von dem Augenblick an, in dem durch den 
englisch-französischen Verkrag eine solche Beeinkrächki- 
gung wahrscheinlich geworden war, deutlich zu erkennen 
gab, daß man auch in Marokko über deutsche Inker- 
271
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.