kelnieerfahrk, die er im März 1905 ankrak, in Tanger zu
landen und dork öffenklich zum Auedruck zu bringen, daß
Deutschland die Selbständigkeik der scherifischen Regie-
rung für unankastbar halke. Nichk der, der diese Erklä-
rung abgab, sondern der, der dem deutschen Kaiser die
Berechtigung zu solcher Erklärung bestrikk, setzte sich mit
den bestehenden Verkrägen in Widerspruch. Um jeder
Mißdeutung seines Besuches in Tanger vorzubeugen,
sagke der Kaiser in der Rede, die er am Tage vor seiner
Abreise auf der „Hamburg“ bei der Enkhüllung des Denk-
mals seines Großvakers in Bremen hielk: „Ich habe mir
gelobk, auf Grund meiner Erfahrungen aus der Geschichke
niemals nach einer öden Welkherrschaft zu streben. Das
Welkreich, das ich mir gekräumt habe, soll darin bestehen,
daß vor allen Dingen das neuerschaffene Deulsche Reich
von allen Seiken das absolureste Verkrauen als das eines
ruhigen, ehrlichen und friedlichen Nachbarn genießen soll
und daß, wenn man dereinst vielleichk von einem deut-
schen Weltreich oder einer Hohenzollernwelkherrschaft
reden sollke, sie nicht auf Politik begründek sein soll durch
das Schwerk, sondern durch das Verkrauen der nach
gleichen Zielen strebenden Nakionen.“ Und mil der Er-
innerung an diese Rede, die Geschichkskundige schwer-
lich vergessen haben können, sagen die Herren Bourgeois
und Pagss, daß dem deutschen Kaiser nach der Nieder-
lage der Russen bei IUukden der Augenblick gekommen
zu sein schien, zur Herausforderung und zur Drohung
überzugehen, und erklären die vom Kaiser dem franzö-
sischen Verkreker in Tanger abgegebene Versicherung,
daß er zum Schutz der Inkeressen Deutschlands gegen
jedes JXUonopol und gegen jede Annexion nur mik dem
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