Erhaltung des Friedens geschlossen worden und hätte
den Frieden wirklich er halten, wenn der Zar, der es mit
Begeisterung unterzeichnet hatte, nicht unter dem Ein-
fluß seiner Rakgeber, vor allem des Grafen Lambedorff,
die Gültigkeik des Defensivbündnisses im Widerspruch
zum Worklaut des Verlrages vom Beikrikt Frankreichs
abhängig gemachk wissen wollke, der krotz der inzwischen
erfolgten Einigung in der Marokkokrise nichk zu errei-
chen war.1
Nur auf eine Anklage, die im Zusammenhang mit
diesem Verkrage erhoben wird, muß ich eingehen, weil
sie wiederum den Vorwurf der Gewaltkätigkeik der deut-
schen Politik in sich birgk und darum im engen Zusam-
menhang mil der Schuldfrage steht, aber sehr leicht wi-
derlegk werden kann. Im Anschluß an einen von Rügen
datierken Brief des Kaisers an den Zaren vom 2. Au-
gust, der nach einem Aufenthalk am dänischen Hofe ge-
schrieben worden ist, werfen die Herren Bourgeois und
Pageés nämlich dem Kaiser vor, daß er außer der Ver-
sklavung Frankreichs die Vers klapvung Dänemarks
vom Verkrage von Björkö erwarkeke.? Der Kaizer schreibs
in diesem Brief: „Im Laufe einer langen Unkerredung,
die ich mit Jowoleki hakte (Iswolski war damals rufsi-
scher Gesandker in Kopenhagen), habe ich die Gewißheit
1) Der Zar schrieb am a7. September 190„5 an den Kaiser: -But if
France were to refuse to join us, then, not only would art. IV drop
-away, but also the meaning of art. Iwould change radi-
cally, because its obligations in the present wording point
at any European power and France too — Kussia's ally.
Akien Bd. XIX. 2, Nr. 6247.
2) A. a. O. G. 317.
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