Full text: Ich suche die Wahrheit!

verhindert werden würde, konnte Deutschland um seiner 
Sicherheit willen nicht aufhören, sein Schwerk zu schär- 
fen, nicht zum Angriff, sondern auseschließlich zur Ver- 
keidigung. « 
Von dieser Überzeugung waren in Wirklichkeit auch 
alle Mächte durchdrungen, die die Frage der Abrü— 
stung und des obligatorischen Schiedsgerichts durch die 
zweite Haager Friedenskonferenz lösen wollten. Sie 
haben ihre Anträge nicht etwa deshalb eingebracht 
und Deutschland hat sie nicht deshalb abgelehnt, 
weil ihre Friedensliebe größer war als die Deutsch— 
lands, sondern deshalb, weil sie den Schein erwecken 
wollten, als glaubten sie, ihre Anträge könnten Kriege 
verhindern. Und Deutschland hat es nicht deshalb ab- 
gelehnk, sich an der Diskussion dieser Ankräge zu be- 
keiligen, weil seine Friedensliebe geringer war als die 
der anderen Uächte, sondern weil es körichkerweise 
zu ehrlich war, um wie die anderen zu verbergen, 
daß es an die kriegsverhindernde Kraft der Beschlüsse 
nicht glaubke, die aus solchen Ankrägen hervorgehen 
konnten. 
Wer kann daran noch zweifeln, wenn er erfährk, daß 
Iswolski, der Außenminister der Macht, die selbst die 
Konferenz einberufen hatte, während der Vorverhand- 
lungen eingestand, daß er dem von England eingebrach- 
ten Ankrag, die Rüstungsbeschränkungen auf die Tages- 
ordnung zu setzen, sehr fkeptisch gegenüberstände, aber 
Deutschland den Rak erkeilte, die Engländer auf der 
Konferenz ihren Ankrag ruhig einbringen zu lassen, und 
ihm ein Begräbnis erster Klasse zu bereiken, 
und daß Ikalien und Frankreich dieser Ansicht beipflich- 
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