Full text: Ich suche die Wahrheit!

einen anderen Admiral als Chef des Mittelmeergeschwa- 
ders zu wählen, wenn man damit nicht einverstanden sei. 
Ich würde mich im Falle eines Konfliktes im 
Mittelmeernicht einen Augenblickbesinnen. 
auch ohne Instruktionen und gegen etwaige 
zweifelhafte Abmachungen über Schiedsge— 
richke und Vermikklungen loszuschlagen, wenn 
ich überzeugk bin, daß die politische und mili- 
kärische Lage und der Vorkeil meines Landes 
das erfordern.“1 
Kann man wirklich behaupken, daß es milikaristische 
Gesinnung und Kriegswillen war, was Deutschland ver- 
anlaßte, gegen das obligakorische Schiedsgerichk zu stim- 
men, wenn man weiß, daß die deutsche Regierung durch 
solche Berichke über die wahren Absichten unkerrichket 
war, die sich hinker Englands Schiedsgerichksankrag 
verbargen? 
Deshalb weil es so kriftigen Anlaß hatte, an der Auf- 
richkigkeit der Ankragsteller zu zweifeln, und aus juristi- 
schen Gründen rein sormaler Nakur, nichk deshalb, weil 
es fürchtete, es könne ein von ihm gewollker Krieg ein- 
mal durch ein Schiedsgericht verhinderk werden, hak es 
gegen das obligakorische Schiedsgericht in rein juristi- 
schen Fragen gestimmft. Milikaristische Gesinnung und 
Kriegslüsternheit konnten schon deshalb nichk die Be- 
weggründe seiner Abstimmung sein, weil das Schieds- 
gericht ja in Fragen, aus denen Kriege überhaupk enk- 
stehen konnken, garnichk angerufen werden sollke. Ich 
will nicht in Abrede stellen, daß unker den Delegierken, 
  
1) S. Akten Bd. XV, S. 22930, Nr. 405.
	        
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