Full text: Ich suche die Wahrheit!

Aber die Enklastung Deutschlands durch seine Anklä- 
ger ist noch viel gründlicher, als sie in der unumgäng- 
lichen Feststellung dieser negakiven Taksache erscheink. 
Das Vorgehen des Barons v. Ahrenkhal wird geradezu 
als eine Reaktion gegen das Ubergewicht Deutschlands 
im Dreibunde bezeichnek. Als sein wesenklicher Beweg- 
grund wird die Absicht hingestellk, einmal zu zeigen, daß 
Osterreich-Ungarn stark genug sei, um sich nicht immer, 
wie in Algesiras, mit der Rolle des „brillanken Sekun- 
danken“ begnügen zu müssen, sondern auch einmal der 
Prominenke in diesem Bunde werden zu können. Die Her- 
ren Bourgeois und Pagés haben im Archiv des Quai 
d' Orsay einen Berichk des französischen Botschafters in 
Wien, des Herrn v. Saink Aulaire, gefunden, in dem 
laksächlich ekwas Ahnliches behauptek wird. Er schreibt 
in einem aus dem Januar des Jahres r1913 stammenden 
Rückblick auf das Jahr 1906, man habe von Ahrenkhal 
bei Ankritt seines Amkes erwarkek, daß er, ohne das Bünd- 
nis mik Deukschland zu erschüttern, Osterreich innerhalb 
dieses Bündnisses eine größere Selbständigkeik verschaffe. 
Die Herren scheinen es nun Deutschland zum Vorwurf 
machen zu wollen, daß es sich eine solche Umkehrung der 
Rollen habe gefallen lassen. Es ist klar, daß sie mit die- 
ser Motivierung der Politik des Herrn v. Ahrenthal 
Deulschlands Verankworkung für die bosnische Krise 
eigentlich vollkommen ausschalken. Denn es ist ja gerade 
die „Deukschland eigenkümliche Gewalktätigkeit gegen 
Freund und Feind“, die das Fundamenk des Schuld- 
lügengebäudes bildet; dieses Fundamenk aber wird auf 
  
1) A. a. O. S. 328.
	        
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