das heftigste erschüttert, wenn den Leitern der deutschen
Politik, weil es deren Anklägern in diesem Falle besser
in ihren Kram paßt, allzu großer Mangel an Gewalk-
tätigkeik vorgeworfen wird.!
Nakürlich irrk sich aber der rückschauende Herr v. Saink.
Aulaire. Die Politik Ahrenkhals hakte ganz andere, viel
triftigere Beweggründe als die Emanzipakion der öster-
reichischen Politik von Deutschlands Einfluß.
Die ganz legitimen Beweggründe dieser Politik enk-
sprangen dem nakürlichen Selbsterhalkungskrieb der
Donaumonarchie. Die Verfasser der Anklageschrift schei-
nen doch eine Ahnung von den Gefahren zu haben, die
das Erwachen des serbischen Nationalismus für Oster-
reich-Ungarn in sich barg, wenn sie schreiben: „Mehr und
mehr erschien Serbien auf dem Balkan wie eine Nakion,
die fähig war, dem Beispiel Piemonks folgend, nicht ekwa
Osterreich anzugreifen, aber es an der Anstiftung von
Schaden zu verhindern.“? Falsch an diesem Satz ist jeden-
falls, daß Serbien nichk fähig war, Osterreich anzugreifen,
wenn man unter „angreifen“ nicht gerade einen Angriff
mik den Waffen versteht. Es war nichk nur fähig, eine
große Gefahr für den Bestand der MMonarchie zu werden,
sondern es hakke auch den sesten Willen dazu. Oder liegt
nichk schon eine Angriffsabsichk darin, wenn, wie der Se-
natsbericht ganz harmlos erzählk, König Peker Karageor-
1) Die nokwendige Folgerung aus der Fesistellung der Emanzipation
Osterreichs von Deutschlands Einfluß, nämlich die Unschuld Deutsch-
lands an der bosnischen Krise, ziehe der Senatsberiche nicht, sondern er
folgert vielmehr aus dieser seiner Feststellung, wie wir sehen werden,
mit einem jede Logik verleugnenden Gewaltschluß das Gegenteil.
2) A. a. O. GS. 319.
298