sekrekär ein einer Drohung gleichkommendes Auftreten
für geboten halken sollte, sofork von seiner Nordland-
reise zurückkehren müsse. In seiner Abwesenheit dürfe
das keineswegs geschehen. Und der den Kaiser beglei-
kende Gesandte v. Treukler hatte kelegraphierk, daß er
nachks aus dem Bekk geholk worden sei, um dieses Tele-
gramm abzuschicken, und hinzugefügk, es müsse mit dem
Abbruch der Reise, mit der Insormation der Allüerken
und damit gerechnek werden, daß es schwer sein werde,
Seine Majestät für Schrikte zu gewinnen, von
denen er annähme, daß sie den Krieg herbei-
führen könnken. Es läßt sich also nichk bezweifeln,
daß der Kaiser um Marokkos willen keinen Krieg füh-
ren wollke. Es gehr aber auch aus Privakbriefen Kider-
len-Wächters, die durch Verrak in die Hände der fran-
zösischen Regierung gefallen sind, hervor, daß auch der
Staakesekrekär garnicht an Krieg dachte.: Auch er war
der Uberzeugung, daß die Verwandlung Marokkos in
ein französisches Prokekkorak nichk mehr zu verhindern sei,
und wollte nur für die dem deutlschen Handel und der
deutschen Industrie dadurch erwachsenden Nachtkeile eine
Kompensaktion durchsetzen.
Die Geschichke und der Ausgang der Marokkoaffäre
zeigt Deutschland als den Verkeidiger von Rechken, die
durch Verkräge verbrieft waren, und Frankreich als den
Verkreker einer mik diesen Verträgen in Widerspruch
stehenden, imperialistischen Expansionspolikik. In diesem
Kampf, in dem allerdings auch die französischen Regie-
1) Siehe Kiderlen-Wächter als Staatsmann und Mensch. Brief-
wechsel und Nachlaß. Herausgegeben von Ernst Jäckh, S. 190 u. ff.
) Siehe Agadir von Caillaux, S. 330/340.
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