Full text: Ich suche die Wahrheit!

rungen Rouviers im Jahre 190t und Caillaux' im Jahre 
1911 erkennen ließen, daß sie den Krieg nicht wollten, ist 
Frankreich durch die Friedensliebe des deutschen Kaisers 
Sieger geblieben. Die Anklageschrift fällt denn auch in 
ihrer Darstellung des Ausgangs der Krise von 1911 ganz 
aus ihrer Rolle. Es klingk fast wie ein imperialistisches 
Triumphlied, wenn ihre Verfasser schreiben: „Die mili- 
kärische Unkernehmung Frankreichs (gegen Fez) harte 
die spanische Besetzung von Larache und d'El Kasar 
enkschieden. Es schien, als ob Europa sich ohne 
Deutschland in Marokko niederließe.“ 
Obwohl Frankreich seinen Willen restlos durchgesetzt 
hakke, obwohl mit dem letzten Marokkoabkommen vom 
4. Rovember 1911 sein Kolonialbesitz, der den Deutsch- 
lands schon um das Vielfache überstieg, um ein reiches 
Land vermehrt worden war, obwohl es nur eine Frage 
der Zeik war, daß Marokko ein neues Tunis werden 
würde, bekrachkeke der gallische Hochmuk die Abkrekung 
des kleinen, fast werklosen Teils des französischen Kongo, 
den es Deutschland als Kompensation hakte überlassen 
müssen, schon als eine unerkrägliche Demütigung. Das 
Ministerium, das auf solchen Verkrag eingegangen war, 
wurde geslürzt. Und das war vielleicht die verhängnis- 
vollste Folge der MSarokkopolitik des Herrn v. Kiderlen- 
Wächter. Denn nun erhob der französische Chauvwinis- 
mus den Mann zur Leitung der Regierung der Repu- 
blik empor, der im Bunde mit dem rufsischen Botschafker 
in Paris den großen europäischen Krieg, den seine Vor- 
gänger ebenso wie die Leiter der deutschen Politik ge- 
fürchkek hatken, erhoffke. Rapmond Poincaré zog in 
das Ministerium am Quai dOrsay ein und fand in Is- 
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