tes, der das deutsche Volk für seinen religiösen Glauben
belohnke, indem er es von dem französischen Joche be-
freike. Das ist nicht die Sprache eines Mannes,
der Kriegs= und Eroberungspläne im Ginne
hat.“
Und zwei Jahre später, während des Krieges, im Jahre
1915, schreibt er in seinem Buche: „Il#an möchte glau-
ben, daß er (der Kaiser) lange gezweifelk hätte, bevor er
den dunklen Weg bekrak, der sich vor ihm öffneke. Man
möchte sich vorstellen, daß sein Gewissen sich bei der Vision
der Blutströme und der Leidensfluken empörke, die der
bevorstehende Kampf kosten würde, daß er aber wider
Willen durch sein Schicksal hineingezogen worden sei.
Das sind falsche Bermukungen! Der Angriff war
mehrere Monate im voraus bedacht, der Plan bis in
seine kleinsten Einzelheiten vorbereitet, und mit voller
Absicht hak der Kaiser das Signal zu den Feindselig-
keiten voreilig gegeben, indem er durch seine Ungeduld
die Besprechungen, welche die Mi#ächtke des Dreiverbandes
harknäckig und verzweifelk sorksetzen wollken, abschnikt.
Diese Vorsätzlichkeit wird der Nachwelk erwiesen
erscheinen, welche die von ihm, seinem Kanzler und seiner
Presse gegen seine Gegner erhobene Anklage vernichken
wird, durch die er sich vor der öffentlichen Meinung
Deulschlands und der fremden Bölker rechtfertigen will.“
Wer ein gutes Gewissen hak, wenn er so schwere An-
klagen niederschreibk, muß solchen offenbaren Wider-
spruch zu dem zwei Jahre früher gefällten Urkeil irgend-
wie zu erklären versuchen. Herr v. Beyens kuk das aber
nicht und kann deshalb, als er solche Worte schrieb, kein
gukes Gewissen gehabt haben. Als er den Berichk vom
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