licher Ark dadurch, daß er wohl den schwächeren Bun-
desgenossen verpflichkeke, selbst für den Fall, daß der stär-
kere einen Angriffskrieg führen wollke, ihm mit seiner
ganzen Machk beizustehen, dem stärkeren aber nur die
Pfliche der Hilfeleistung für den Fall eines nichk provo-
zierken Angriffs auf den schwächeren auferlegke.1
Der ArkikelV dieses einseitigen Offensivverkrages lauket
nun folgendermaßen: „In Anbekrachk dessen, daß die Ver-
wirklichung der hohen Ideale der slawischen Völker auf
1) Der Artikel 1 dieses Vertrages laukek: „Im Falle eines gleichzei-
eigen bewassneten Zusammenstoßes Rußlands mie Deueschland, Oster-
reich-Ungarn und Rumänien oder mit Osterreich-Ungarn und Rumänien,
ebenso im Falle eines bewaffneten Zusammenstoßes mie der Türkel —
ungeachtee dessen, wer die Initiatcive zu dlesen Zusam-
menstößen ergriffen haben sollee — verpflichtet sich Bulga-
rien, auf Verlangen seine gesamten Gtreitkräfee sofort zu mobilisieren,
kriegerische Aktionen nach vorher ausgearbeiteken Plänen soforc einzu-
leiten und sie niche vor der vollständigen Erreschung der durch die uncen
bezeichneten Pläne vorgezelchneten Ziele elnzustellen, in jedem Fall aber
nicht eher, als bis die russische Regierung ihre Zustimmung dazu ge-
geben hat.“
Der Arcikel II lautet: „Wenn Österreich-Ungarn mit einer ande-
rren Macht Bulgarien angreifen sollte, ohne dazu herausgefor-
dert worden zu sein, so verpflichtet sich Rußland, Bulgarien akti-
ven Beistand zu leisten.“
Und im Areikel 111 wurde Bulgarien russische Hilfe für den Fall eines
unprovozlerten Angriffs der Türkei versprochen. S. Boghitsche-
witsch, Kriegsursachen, Anlage I. S. 115. Hier ist dieser Vertrag meines
Wissens zum erstenmal veröffeneliche. Radoslawow hat ühn in seinem
Buch „Bulgarien im Welkkrieg“ auf S. 39 abgedruckt, ihn aber irreöm-
lich in das Jahr rgog verlegt, in dem im Mal eine andere bulgarlsch-
serbische Milicärkonvention rein defensiven Charakeers abgeschlossen war,
die Herrn Iswolski nach der bosnischen Krise nicht mehr genügte. Sie
ist im Anhang des Bandes „Iswolski und der Welkkrieg“ von Fried-
rich Seieve abgedruckt worden, G. 277.
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