Politik zu erreichen. Und sie wußten, daß dieser Weg
zum Kriege führte.
Diesem Schritt, den der französische Präsident der Re-
publik und der russische Botschafter, hinter den Kulissen
von Sasonow unterstützk, auf dem Wege zu ihren Zielen
kaken, war ein anderer vorangegangen, der mik ihm im
Zusammenhang stand, aber der russischen Polirik
allein zur Last fällt: Die Begründung des Bal-
kanbundes. Sie war dadurch veranlaßk worden, daß
der Krieg um Tripolis das morsche Gebäude des kürki-
schen Staakes in seinen Grundfesten zu erschükkern schien.
Rußland glaubte deshalb den Augenblick gekommen,
durch den Zusammenschluß der Balkanvölker die Türken
aus Europa verkreiben und das Ziel seiner Jahrhunderte
alken Sehnsuchk erreichen, die Dardanellen in eine ruf-
sische Meeresstraße verwandeln zu können. Der Artikel V
der oben mitgekeilken russisch-bulgarischen Milikärkon=
vention ist nichk der einzige Beweis dafür, daß die russt-
schen Skaaksmänner sich bewußk waren, ihre Ziele nur
durch die Zerkrümmerung der österreichisch-ungarischen
Monarchie erreichen zu können. Im engen Zusammen-
hang mit dem berechtigken Streben nach dem freien Aus-
gang ins Mikkelmeer stand die Verwirklichung der pan-
[lawistischen Gedanken, deren einflußreichste Träger am
Zarenhofe die mik den Töchkern des Königs von Monke-
negro verheirakeken Großfürsten waren. Die Schöpfung
des großferbischen Skaakes, wie er schließlich aus dem
Welkkriege hervorgegangen ist, war das wichkigste, aber
auch das für den Frieden Europas gefährlichste Ideal
der panslawistischen Bewegung. Schon während der bos-
nischen Krise hakte Jswolski als Minister des Außeren
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