Full text: Ich suche die Wahrheit!

Außer den unken angeführken Telegrammen will ich 
aus der Fülle dieses Materials nur einen Brief des Gra- 
sen Berchthold an den österreichischen Bokschafter in Lon- 
don vom 15. Dezember 197 anführen, in dem der öster- 
reichische Minister des Außeren sein Balkanprogramm 
  
vanni di Meduas durch montenegrinische Truppen wäre einer mir zu- 
gekommenen Nachriche zufolge als eine zugunsten Serbiens unternom- 
mene Aktion onzusehen. Wle dem auch sei, wollen Euer Hochwohlge- 
boren S. M. König Nikolaus in meinem Namen darauf aufmerksam 
machen, daß wir die montenegrinischen Kriegsoperationen in keiner 
Weise stören wollen, daß aber eine dauernde Besstzergreifung der alba- 
nischen Küste mie der von uns ins Auge gefaßten Schaffung eines auco- 
nomen Albaniens unvereinbar sein würde.“ 
Am 8. November telegraphlert Graf Berchehold an den österreichi- 
schen Gesandten in Belgrad: „Osterreich-Ungarn hat seie dem Beginn 
des Balkankrieges durch seine Haltung bewiesen, daß es den Bal- 
kanscaaten und spezlellauch Serblen das größte Wohl- 
wollen enkgegenbringt. In dieser Beziehung braucht bloß dar- 
auf hingewiesen zu werden, daß wir die militärischen Opera- 
lionen Serbiens, die sich im Sandschak bis ganz in die Nähe 
unserer bosnischen Grenze erstreckten, in keiner Weise gestöre 
haben. In meinen füngsten Erklärungen vor den Delegationen habe 
ich auch diesen wohlwollenden Standpunke präzisiert und erkläre, daß 
wir der durch die Siege der Balkanstaaten geschaffenen Sicuation in 
weitgehendem Maße Rechnung tragen wollen. In diesem Einne be- 
absichtigen wirt, einer bedeutenden Ausdehnung Serbiens 
unsererseits keine Hindernisse in den Weg zu legen, 
vorausgesetzt, daß unsere kommerziellen und Verkehrsinteressen gewahrt 
werden. Wir anerkennen die Berecheigung des Wunsches Gerbiens, 
eine gesicherte Verbindung nach dem Meere als Debouché seines Han- 
dels zu besitzen. In dieser Beziehung weisen wir auf die von uns be- 
reits ausgebaute Transversalbahn von Serbien durch Bosnien bis an 
die dalmatinische Küste hin, sowie auf die BVerbindung durch den Sand- 
schak und Montenegro zur Adria und auf den möglichen Ausbau der 
Donau--Adria-Bahn durch albanesisches Gebiek.“ Nur cterrikoriale Er- 
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