ganz klar darlegt. Er ist fast gleichzeitig mit dem oben er-
wähnten Bericht geschrieben, in dem Iswolski über Poin-
carés Angst vor den österreichischen Kriegsmaßnahmen be-
richkek, und bemerkk über die einzige damals noch den Frie-
den gefährdende Frage, die Schaffung eines serbischen
Zugangs zur Adria, dasselbe, was sein Verfasser auch,
wie oben mikgekeilk, nach Belgrad berichtet hat. Er fährt
aber dann fork: „Insofern es sich um die Sicherung eines
wirkschaftlichen Debouchés Serbiens an die Adria han-
delt, sind wir nichk nur bereik, in eine Diskussion über die-
en Gegenstand einzutreken, sondern wollen diese Gelegen-
heit benutzen, um durch großes Enkgegenkommen
ein für allemal der Mär ein Ende zu bereiken,
als wolle Osterreich das Nachbarreich wirt-
schaftlich erdrosseln. Nach unserer Auffassung könnte
Serbien durch Ausbau einer kurzen Bahnstrecke auf sei-
nem Terrikorium die Verbindung durch Bosnien an das
AKeer erhallen, wobei wir ihm bezüglich der Durchfuhr
die nötigen Garantien zu gewähren gewillt sind. Über-
dies könnke der Ausbau der sogenannken Donau-Adria-
ZBahn zu diesem Zwecke ins Auge gefaßk werden.“
Angesichts solcher Außerungen aufrichtiger Friedens-
liebe läßk sich die Behaupkung nichk aufrechkerhalken, daß
Osterreich-Ungarn im Winker 1912 den Frieden Curo-
werbungen Serbiens an der Adria werden in diesem Telegramm unter
Hinweis auf die rein albanische Bevölkerung dieser Gebiete abgelehnt,
weil die dadurch herbeigeführte Zerstückelung des albanesischen Gebietes
die von Osterreich-Ungarn und Italien in Aussicht genommene Gelb-
ständigkeic Albaniens verhindern würde.
Siehe auch ebendaselbst die Telegramme Nr. 95 vom 12. November
1912 an Graf Mensdorf in London und Nr. 107 vom 17. November
an Herrn v. Merey in Rom.
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