eine Sonderkonferenz des russischen Ministeriums vom
31. Dezember 1913, die unter dem Vorsitz Kokowzefs
stattfand, und das Protokoll der mit den Spitzen des
Heeres und der Marine am 8. Februar abgehaltenen
Konferenz des russischen Ministerrats.
Der Bericht an den Zaren vom 8. Dezember 19131 muß
unter Berücksichtigung der friedlichen Gesinnung des M#on-
archen gelesen werden, für den er bestimmt war. Er sollte
Nikolaus II. die Nokwendigkeit bewaffnelen Eingreifens
Rußlands zur Wahrung der rufsischen Inkeressen im
Schwarzen Me#er# erläutern und doch in ihm keine Zweifel
an der Friedensliebe seiner I##nister aufkommen lassen.
Darum findek sich in diesem Berichk die Versicherung meh-
rere Male wiederholk, daß Rußland das größke Inker-
esse an der Erhalkung der Türkei habe und nichks unker-
nehmen wolle, um ihre Auflösung zu beschleunigen; aber
es wird doch ganz klar dargelegk, daß die Erfüllung die-
ses Wunsches höchst unwahrscheinlich ist, und, was das
wichkigste ist, es wird offen ausgesprochen, was schon in
jenem Artikel V der russisch-bulgarischen Militärkonven=
tion gesagk worden war, daß die Meerengenfrage
ohne europäische Verwicklungen nich' gelöse
werden könne. Und dann wird ein bis in die Einzel-
heiten durchgeführkes Programm der Politik und der
militärischen Akdjß½nahmen enkworfen, die durchzuführen
seien, wenn es zu solchen VBerwicklungen käme. Mit die-
seem Bericht hak Sasonow die zurückhalkende Polikik auf-
gegeben, die er dem Drängen Poincarés gegenüber noch
im Jahre 1912 befolgk hakte, um mik klarem Entschluß
1) IJswoleki Bd. III, Nr. 1157, S. 374 ff.
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