kalion betrachten müsse, daß Manöver unter solchen Um-
ständen gefährlich seien und daß unter der serbischen Ju-
gend sich jemand finden könne, der in sein Gewehr oder
in seinen Revolver nichk ein blindes, sondern ein wirk-
liches Geschoß steckt, das er dann abseuerk. Und diese Ku-
gel könnke den Herausforderer kreffen.1 Der serbische
Gesandke in Wien hätke sich sagen müssen, daß eine solche
Warnung den Erzherzog unmöglich veranlassen konnke,
seine Reise aufzugeben. Der Verzichk auf seinen Besuch
in Serajewo wäre von der gesamken serbischen Bevöl=
kerung als seige Kapikulakion vor der großserbischen Be-
wegung bekrachkek worden, und solcher Triumph häkke
diese Bewegung ins Ungemeßne gesteigerk. Aber selbst
diese Warnung, von deren Wirkungslosigkeit der War-
ner überzeugt sein mußte, war nichk von der serbischen
Regierung erkeilk worden, sondern der Inikiakive des
serbischen Gesandfken in Wien entsprungen. Die ser-
bische Regierung selbse hak, obwohl sie die Namen der
zum Morde gedungenen Studenken kannke und über
den ganzen Plan genau unkerrichkek war, die Händein
den Schoß gelegt und damik nichk nur die einfachsten
Pflichten der Merschlichkeit verletzk, sondern sich einer
Handlung schuldig gemachk, die das deutsche Straf-
gesetzbuch mit Gefängnis bestraft.
1) So teilte der serbische Gesandte in Wien selbst Herrn Dr. Bo-
gitschewitsch auf seine Anfrage mie. Siehe „Die Kriegsschuldsrage“ vom
Juli 19a4•: Die „Warnung“ vor dem Actentak von Serajewo.
2) Ljuba Jowanowlesch hat sich gegen die von der mutigen Vor-
kämpferin gegen die serbischen Verbrechen, Edieh Durham, von Saekon
Watson und Alfred v. Wegerer an seine Eingeständnisse geknüpften
Anklagen in der Revue „Novi Jivot“ zu verkeidigen gesucht. Dlese Ver-
Kronprinz Wilhelm, Ich süche d. W. 24
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