Full text: Ich suche die Wahrheit!

Verkrags von Versailles wird jeder Logik zum Trotz nicht 
einstürzen, wenn auch das Fundamenk, auf dem er ausge- 
bauk ist, gründlich zerstörk sein wird. Wie die moderne 
Technik fertigen Häusern andere Grundmauern unker- 
schieben kann, ohne daß diese Bauken zusammenbrechen, 
so wird auch die Technik der Diplomakie es wohl ferkig 
bringen, dem Verkrag von Versailles ein neues Funda- 
menk zu geben. 
Aber dieser Verkrag wird dann als das erscheinen, 
was er in Wirklichkeit ist, als ein Denkmal des krotz Böl- 
kerbund noch immer unerschütkerk bestehenden politischen 
Axioms: „Macht geht vor Recht“. 
Die letzte Hülle wird von der Lüge fallen, daß dieser 
Friede ein Friede der Gerechkigkeitk sei, und er wird kom- 
menden Geschlechkern als der brukalste IK ach kfrieden 
erscheinen, den Menschenhirne je ersonnen haben. 
Das Brandmal trägk dann nichk mehr das deutsche 
Volk, sondern dieses M#denschenwerk, durch das es ge- 
demütigk und enkrechkek werden sollte. 
Gerade darum verhehle ich mir nichk, daß zwischen der 
Erkennknis der Wahrheik, die auf dem Marsch ist, 
und dem Eingestkändnis des weltkgeschichtlichen Be- 
truges noch eine große Zeilspanne liegen wird. Denn es 
ist sehr schwer, vielleicht unmöglich, einen durch solches 
Eingeständnis in so hohem Grade moralisch belasteken 
Verkrag gegen alle Anfechkungen wirksam zu schützen, 
die er dann nokwendigerweise erfahren muß. Die Schöp- 
fer des Verkrages müssen befürchten, daß das durch die 
Machk geknechteke Recht durch die pfochologischen Wir- 
kungen, die es immer in der Well ausgeübk hak und auch 
in diesem Fall ausüben muß, auch die V#achtverhälknisse 
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