Ara Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks erhoben werden,
denn in Beziehung auf diese Zeik verdichten sie sich zu dem
Vorwurf ausgesprochener Kriegsabsicht zur Eroberung
der Weltherrschaft. Deshalb will ich, obwohl dieser Vor-
wurf, selbst wenn er gerechkferkigk wäre, für die Schuld
Deutschlands am Welkkriege nichks beweisen würde, zu
diesen Anklagen Stellung nehmen.
Durch die ersten sechs Bände der großen Akkenpubli-
kaktion des Auswärtigen Amtes ist die von der französi-
schen Geschichtsschreibung aufgestellte BZehaupkung, daß
Fürst Bismarck nach dem Abschluß des Frankfurker Frie-
dens immer wieder nach Gelegenheiken zu einem Kriege
gespähr habe, durch den Frankreich für alle Zeiken unschäd-
lich gemachk werden sollte, schlagend widerlegt worden.
Diese Akkenstücke, die kaum noch eine Unklarheit über die
Beweggründe der Bismarckschen Politik bestehen lassen,
beweisen, daß der beherrschende Gedanke der deutschen
Politik während der beiden Jahrzehnte nach 1870 die
Erhaltung des Friedens war, ja, daß der von an-
derer Seike bedrohle Frieden Europas durch Bismarcks
Staakskunst mehrere I##ale während dieses Zeitraums
geradezu von ihm gerekkek worden ist. Bevor ich auf diese
Höhepunkke der inkernationalen Spannungen der Re-
gierung meines Urgroßvakers eingehe, will ich aber die
Legenden, welche französische Polikiker und Historiker über
die Enkstehung des Krieges von 1870 immer noch auf-
recht erhalken und die auch bei der Begründung von
Deutschlands Schuld am Weltkkrieg eine gewisse Rolle
spielen, zu widerlegen versuchen.
Auch der Krieg von 1870 soll von Bismarck absicht-
lich herbeigeführk worden sein, um Deutschland die Vor-
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