wollt war und der ihm unwermeidlich erschien, sehr will-
kommen war, weil die Krönung seines Lebenswerkes, die
Einigung der deulschen Stämme im Reich, nur auf Grund
einer Auseinandersetzung mikt Frankreich, das sie mit allen
Mitteln verhindern wollke, möglich war. Wer ihm dar-
aus einen Vorwurf machen wollte, der müßke auch gegen
Cavour denselben Vorwurf erheben, der den Krieg mit
Osterreich, ohne dessen Besiegung die Einigung Italiens
nichk möglich war, vielleichk noch inbrünstiger herbei-
sehnke als Bismarck den Krieg mit Frankreich. Daß
Frankreich den Krieg wollke, gehl aus der Enktäuschung
hervor, mit der in Paris die Nachrichk vom Verzicht
des Prinzen Leopold auf die (panische Krone aufgenom-
men wurde. Die Rede, die Gramonk am 6. Juli 1870 in
der Sitzung des gesetzgebenden Körpers hielk, war, wie
Bismarck schreibk, schon eine amkliche Bedrohung mil der
Hand am Degengriff, vor der Preußen, ohne sich zu de-
mütigen, nicht mehr zurückweichen konnke. Enkschlossen-
ster Kriegswille spricht aus den Worken des französi-
schen Ministers des Außeren: „Wir glauben nichk, daß
die Achkung vor den Rechken eines Nachbarvolkes uns
verpflichkek zu dulden, daß eine fremde Machk einen
ihrer Prinzen auf den Thron Karls V. sete .. Dieser
Fall wird nicht einkreken, dessen sind wir ganz gewiß..
Sollte es anders kommen, so würden wir unsere Pflicht
ohne Zaudern und ohne Schwäche zu erfüllen wissen.“
Häklte aber noch jemand an Frankreichs Kriegswillen
zweifeln können, so hätte er von seinem Vorhandensein
überzeugk werden müssen, als Frankreich nach dem Ver-
zicht des Prinzen Leopold, bei dem König Wilhelm auf-
akmeke, jene berüchkigke Forderung an den König stellte,
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