Full text: Ich suche die Wahrheit!

deren Nichterfüllung den Krieg herbeigefübrt hat, die 
Forderung sich durch eine Erklärung für alle Zeiten zu 
verpflichten, daß niemals ein hohenzollernscher Prinz den 
[panischen Königskhron besteigen würde. Zu solcher For- 
derung hakte Frankreich nichk das geringste Recht; es 
mußke ihre Zurückweisung voraussehen. Sie wurde nur 
gestellt, um den Krieg herbeizuführen. 
Die französische Geschichtschreibung will es nun so er- 
scheinen lassen, als ob krotz der Zurückweisung dieser For- 
derung der Krieg nichk entstanden wäre, wenn Bismarck 
diese ganz selbstverständliche Ablehnung einer unerhör- 
ken Zumukung den preußischen Gesandkschafken und der 
Offenklichkeit nicht in der Form mitgekeilt härte, durch 
die er die Emser Depesche des Herrn Abeken, wie Moltke 
lagke, aus einer Chamade in eine Fanfare verwandelk 
hak. Er soll, so wirft man ihm noch heute in Frankreich 
vor, durch die Form dieser Mikkeilung eine Geschichts- 
fälschung begangen haben. Wir wissen jetzt, daß das 
Gegenteil richkig ist. Er hak inkuikiv aus dem Gefühl her- 
aus, daß sein König die unwerschämke Forderung des 
Grafen Benedekti nicht in so milder Form zurückgewie- 
sen haben konnke, wie es nach der Emser Depesche des 
Herrn Abeken erschien, den Vorgang in Ems vollkom- 
men richkig geschildert. Aus dem königlichen Hausarchiy 
sind im Jahre 1921 in der Festschrift, welche die Kaiser- 
Wilhelms-Gesellschafk zur Feier ihres zehnjährigen Be- 
stehens herausgab, die Aufzeichnungen veröffenklicht wor- 
den, die König Wilhelm I. über seine Unkerredung mit 
Benedekti in Ems niedergeschrieben hak. Der Berichk 
ist, wie es die Gepflogenheik des Königs war, wenn er 
wichtige Gespräche, die er mit politischen Persönlichkei- 
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