der Demütigung erhobene Forderung vom König auf
öffentlicher Promenade die gebührende Zurückweisung er-
fahren, und der französische Nakionalstolz verkrug es
nichk, daß diese diplomakische Riederlage von der in der
brukalsten Weise herausgeforderken preußischen Regie-
rung nichk verheimlichk wurde. Darum erklärte Frank-
reich den Krieg. Es hoffke durch ihn seine seit zehn Jahren
schon bestehende Vorherrschaft in Europa für alle Zeiken
zu begründen. Heuke noch hälk die französische Geschichk-
schreibung an der Auffassung fest, daß es zu diesem Kriege
völkerrechtlich und moralisch berechkigk war, und zerstörk
schon durch diese Taksache allein die Beweiskraft der histo-
rischen Begründung der Mankelnoke.
Frankreich erklärke den Krieg, weil es fürchkeke, die
Erschükterung seines Prestiges könnke auch seine Vorherr-
schaft in Europa zum Wanken bringen. Den Deutschen
aber war diese Kriegserklärung nichk deshalb willkom-
men, weil sie hoffken, durch die Miederzwingung des Frie-
densbrechers die Erben des französischen Welkeinflusses
zu werden, sondern weil nur durch diesen Krieg die Eini-
gung der deutschen Stkämme, die das ganze neunzehnke
Jahrhunderk beherrschende Sehnsucht aller Deutschen,
erfüllt werden konnke, eine Sehnsuchk, die Frankreich dem
ikalienischen Volke zur höchsten Ehre, dem deutschen Volke
aber zum Verbrechen anrechnek.
Als Folgedieser Einigungerhoffke und erreichte Deutsch-
land nichk ekwa die Vorherrschaft in Europa, sondern
endlich die seinen kulkurellen Leistungen für die Mensch-
heit gebührende und ihm immer verweigerke Gleichberech=
kigung. Die Geschichte der Enkstehung des Krieges von
1870 beweist also genau das Gegenkeil von dem, was die
42