Frankreich in bezug auf Elsaß-Lothringen angekane Un-
recht fünfzig Jahre lang den Frieden Curopas bedroht
härte, so irrk er. Der Sieg von Sedan und nichk die An-
nexion von Elsaß-Lokhringen hak den Frieden Europas
bedrohrt. Und die Annexion, die Erzwingung der Rück-
gabe dieser Gebieke war auch kein Unrechk, sondern im
Gegenkeil die Wiedergukmachung eines Deukschland an-
gelanen Unrechts.
Kein Franzose wird das freilich je zugeben, und die
französische Geschichtschreibung leugnek noch heute, daß
Ludwig XIV. deutschen Boden geraubt hak. Ja, es gibtf
in Frankreich ernst zu nehmende, angesehene Historiker
und Publizisten — ich nenne nur Maurice Barrés —
die behaupten, daß die Bevölkerung des Elsaß der deut-
schen Rasse garnicht angehöre, sondern keltischen Ur-
(prungs sei, die Erwin von Skteinbachs Straßburger
Münster für das Werk des französischen Baumeisters
„Horvéde Pierrefonds“ ausgeben, dessen Name nur bar-
barisch verdeutsche worden sei, und die ersinden, daß die
Bevölkerung des Elsaß während des ganzen Mittel-
alkers mit Widerwillen das deutsche Joch gekragen und
Ludwig XIV. wie einen Befreier begrüßkt häkte, daß fer-
ner kein Deutscher auch nur den geringsten Schmerz über
den Verlust dieser gesegneken deutschen Länder empfun-
den habe.
Schon die französische Sprache straft diese Legenden
Lügen. Denn sie nennk ja ganz Deutschland nach dem
deulschen Stamm, der das Elsaß bewohnk. Wie deutsch
diese Gebieke nach zweihunderkjähriger französicher Herr-
schaft geblieben sind, dafür will ich hier nur einen Be-
weis aufführen, den auch jeder Franzose für umwiderleg-
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