Full text: Ich suche die Wahrheit!

diese Frage mit folgenden Worten: „Einzig und allein 
deshalb, weil die Mehrheit und die überwiegende Mehr- 
heit des elsässischen Volkes deutsch denkt, deutsch fühlt, 
deutsch spricht, ihren Religionsunterricht in deutscher 
Sprache empfängt, nach deutscher Sitte lebt und die 
deutsche Sprache nicht vergessen will. Eine große Zahl 
unter ihnen sprechen, schreiben und lesen freilich auch fran- 
zösisch, aber auch die, die Französisch gelernt haben, den- 
ken, fühlen und unkerhalken sich mikeinander krotzdem auf 
deuksch, und darum sprechen wir zu ihnen in der Sprache 
ihrer Mürker, der Sprache ihrer Kindheit, der Sprache, 
in der sie ihre Kinder erziehen und liebkosen, in der sie 
um ihre Frauen werben und sich beim Tode ihrer Elkern 
frösten.“ 
Kann man mit glühenderen Worken bestätigen, daß 
die Bewohner von Elsaß-Lokhringen noch bis in die Kno- 
chen deutsch waren, nachdem sie schon zwei Jahrhunderke 
unker französischer Herrschaft gelebk hakten, als es hier 
dieselben Elsässer kun, die zwei Jahre späker in 
der Nationalversammlung von Bordeaux feier- 
lichen Einspruch gegen den Frankfurker Frie- 
denerhoben? Läße sich angesichks dieses wirklich klas- 
sischen Zeugnisses die fünfzig Jahre lang immer wieder- 
holke Behauptung noch aufrechk erhalken, daß wir im 
Jahre 1871 „ein Stück aus Frankreichs Fleisch geschnik- 
ten“ und Elsaß-Lokhringen von der amere patriee — das 
ist der immer wieder angewandke pleonastische Ausdruck 
— losgerissen hätten? Woran erkennk man denn die 
JRukker eines Kindes, wenn nichk daran, daß dieses Kind 
dieselbe Sprache spricht und ebenso denkt und fühlt wie 
sie, und daß beide das Band gemeinsamer Sikken und 
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