auf eine Kriegsstärke von zusammen (mit den Reserven
der Aktiven- und der Territorialarmee) 2423 164 Mann
erreichen.“1
Mit einem Schlage vermehrke Frankreich seine Armee
vier Jahre nach dem Frieden um 144 Bakaillone. Und
dieselben Männer, die dem Fürsten Bismarck Herrschafts-
gelüste vorwerfen, weil eine solche Vermehrung des Hee-
res gegenüber einem Nachbarn, der nichks wollte, als den
status quc erhallen, ihn beunruhigke und zu diplomakischen
Gegenmaßregeln veranlaßte, wagen jetzk, das deutsche
Volk der Bedrohung des Friedens zu bezichkigen, weil
es angeblich einige für den Kriegsfall garnicht brauch-
bare Waffen mehr besitzen soll, als der Verkrag von
Versailles ihm erlaubk. Sind sie sich nicht bewußk, daß
sie mit solcher Anklage der Anklage den Boden entzie-
hen, die sie in ihrem Berleumdungefeldzug gegen die diplo-
makische Sicherungsakkion Bismarcks im ersten Jahrfünfk
nach der Begründung des Reiches erheben?
Das oben zitierke Buch der Herren Bourgeois und
Pages erkennk übrigens an, daß Fürst Bismarck während
der ersten zwei Jahre nach dem Frankfurker Frieden an
keinen Krieg gegen Frankreich gedacht hak. Aber es be-
haupkek, daß er auch schon während dieser Zeit Drohun-
gen zur Einschüchterung Frankreichs ausgesprochen habe,
aus denen auf die Gewalkkätigkeit der deutschen Politik
zu schließen sei. Welche Beweise führk es dafür an?
Während der Dauer der Okkupation waren im No-
1) Die große Polltik der europlschen Kabinecte 1871—1914. Samm-
lung der diplomatischen Akten des Auswärtigen Amées, herausgegeben
von Johannes Lepfius, Albreche Mendelssohn-Bartholdy, Friedrich
Thimme. Zd. I, S. 257. Im folgenden kurz „Akeen“ genanne.
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