Massen gehalten wird. Wenn ich Ew. pp. dennoch er-
suche, den Gegenstand mit Herrn v. RNémufakt zu bespre-
chen, so geschiehl dies nicht, um die Vorwürfe der deut-
schen Presse an die Adresse der französischen Regierung
zu bringen, sondern um dem Einwand vorzubengen, daß
wir unsere Ansichk über die Folgen, welche sich an die
Wiederholung ähnlicher Vorgänge knüpfen könntken,
nicht rechtzeilig geäußerk hätten.“
An diese Einleikung knüpft sich nun nichk ekwa die Mit-
leilung, daß Repressalien ergriffen werden würden, wenn
solche Fälle sich wiederholten, sondern die, daß „der Grad
der sittlichen Bildung und das ehrliebende Rechksgefühl,
das dem deutschen Volke eigen sei, die naheliegende
Anwendung des jus talionis ausschließe". Und die
Veröffenklichung dieses Briefes, der nicht mit einer An-
klage, sondern im Gegenkeil mit einer Enkschuldi-
gung der französischen Regierung eingeleikek wird, und
die nur erfolgke, weil die französische Presse über die Siche-
rung der deutschen Truppen durch die Einführung der
Milikärgerichksbarkeik ganz aus dem Häuschen geraken
war, wagen die Verfasser des Berichkes der Senakskom-
mission eine Provokakion zu nennen, während sie die im-
merwährende Androhung und Anwendung von willkür-
lichen Repressalien im besetzten Deutschland für erlaubt
halten. Wenn das eine Provokakion ist, dann ist jede
Rede gegen die Bevölkerung der Rheinlande, die seit
1919 von französischen Staaksmännern gehallken worden
ist, und jede Ordonnanz der Rheinlandkommission eine
kausfendfache Provokation!
1) Minister des Außeren.
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