des Bischofs verantwortlich gemacht zu werden, und eine
Bestrafung für unmöglich erklärte, aber doch anderer-
seits das Vorgehen des Bischofs bedauerte und unzulässig
fand, wollte sich Bismarck mit einer öffentlichen Mißbilli-
gung begnügen.: Auch das vermochke er in dreimonak-
lichem Schriftwechsel nichk durchzusetzen und verzichkeke
schließlich im Februar 1874 auf eine weitere Verfolgung
der Angelegenheik.“
Wenn man bedenk', daß die Verhandlungen über
dieses Vorkommnis mikken in den damals enkbrannten
Kulkurkampf hineinplatzken und die französischen Bischöfe
in Erlassen an ihre Diözesen in diesem Kampfe leiden-
schaftlich gegen die deutsche Regierung Parkei ergriffen,
und daß all diese Kundgebungen von einer wilden Sprache
der Presse begleikek waren, so wird man krotz des festen
Tones, den Bismarck von dem ihm viel zu weichen Gra-
sen Arnim in Paris verlangke, den Eindruck gewinnen
müssen, daß der Leiker der deutschen Politik wahrlich nicht
daran dachte, einen Krieg heraufzubeschwören, sondern
sich auch bei diesen diplomakischen Aktionen auf die De-
senstwe beschränkke. Mik wie feinfühligem Verständnis
für die Empfindungen des französischen Volkes Fürst Bis-
marck selbst während dieser unerquicklichen, von französi.
schen Staaksbürgern veranlaßken Auseinandersetzungen
auf den französischen Stolz Rücksicht nahm, beweist die
solgende Stelle einer Instruktion, die er an den Grafen
Arnim am 3o. Okkober 18w73 absandke. Sie war dadurch
veranlaßk worden, daß der sonst wiel zu wenig energische
Gesandte in einer Unkerredung mit dem Herzog von
1) Akten Bd. 1, S. a213, Nr. 133.
2) Ebendaselbst S. 138, Nr. 150.
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