hätte, in Frankreich 10000 Pferde ohne Preisbeschrän-
kung anzukaufen, und daß gleichzeitig der deutsche Reichs-
tag eine so bekrächtliche Erhöhung der Friedenspräsenz-
stärke vorgenommen häkte wie die französische Rakional=
versammlung am r2. Meärz 1875. Die ganze französische
Presse von der „Actkion françgaise“ bis zur „Humanité“
würden von Hunderken von Krieg-in-Sicht-Arkikeln
widergehallk haben, gegen deren Sprache sich die Arti—
kel der „Post“ und der „Kölnischen Zeikung“ ausgenom-
men hätten wie das Säuseln des Zephirs gegen einen
Gewitkersturm. Sind doch sogar nach dem Frieden von
Versailles in der französischen und in der englischen Presse
fünf Jahre lang Krieg-in-Sicht-Arkikel erschienen, ob-
wohl Deutschland in seinem jetzigen Zustande, und so-
lange die Enkwaffnungsbestimmungen des Friedens von
Versailles in Kraft sind, nur nach Ansichk von Wahn-
linnigen einen Angriffskrieg wagen kann.
Die französische Regierung würde sich aber in solchem
Falle mit der Entsesselung eines Pressesturms nichk be-
gnügk haben, sondern sie würde — das muß man nach
allem, was während der letzten fünf Jahre von ihr in der
Sicherheiksfrage unkernommen worden ist, annehmen —
eine so plötzliche und große Erhöhung der Friedens= und
Kriegspräsenzstärke mit einem drohenden Ultimakum be-
antworkek haben.
Was aber kat Fürst Bismarck? Er ließ in der „Nord-
deukschen Allgemeinen Zeitung“ einen Tag nach dem Er-
scheinen des Artikels der „Post“ erklären, daß die von
diesem Blakke ausgesprochenen Befürchtungen eines öster-
reichisch-ikalienisch-französischen Bündnisses grundlos seien,
und seiner Besorgnis über die französischen Rüstungen
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