das besonders schwer ins Gewicht fällt, weil es prinzi—
piell zur Frage des Prävenkivkrieges Stellung nimmt.
Es ist eine andere Randbemerkung Kaiser Wilhelms I.,
zu der ihn ein in der „Gegenwark" erschienener Arkikel
über das Verhälknis zwischen Frankreich und Deursch-
land veranlaßte.! Sie lautek: „Den anliegenden Artikel
unkerschreibe ich von A bis Z. Nur der Schluß, nament-
lich die mik einem (7) bezeichneke Stelle schmeckk ekwas
nach der auch in neuester Zeik wieder gangbar geworde-
nen deutschen Prahlerei: man müsse, wenn Frankreich
wirklich nur bis zur Wiederherstellung seiner Armee Frie-
den halken werde, ihm nicht den Zeitpunkk zum Los-
schlagen überlassen, sondern unsererseiks das Prävenire
spielen und an Frankreich den Krieg zukragen, ehe es
ferkig ist mit seinen Rüstungen. Dies ist eine Ansichk, die
im gemeinen Leben ekwas für sich hak; nichk so, wo Staa-
ten sich bekämpfen sollen. Um glückliche Kriege zu führen,
muß dem Angreifenden die Sompakhie aller edel gesinn-
ken Menschen und Länder zur Seite stehen, und auf den,
der ungerechk den Krieg zukrägk, wird die öffenkliche
Stimme den Skein werfen. Dies war das Geheimnis
des Enkhusiasmus im Jahre 1870! Wer ungerechkferkige
zu den Waffen greifk, wird die öffenkliche Skimme gegen
sich haben, er wird keinen Allüerken sinden, keine vn#eutres
bienveillantsc, ja überhaupk wohl keine Neukralen, wohl
aber Gegner fsinden. — Dies Raisonnemenk habe ich dem
Zeit erledigt gellen kann. Vergl. hierzu auch Haso Holborn: „Bis-
marcks Europdische Polieik zu Beginn der siebziger Jahre und die Mis-
sion Radowitz“. Auch dieses Buch erschien erst während der Druck-
legung, kommée aber zu dem gleichen Ergebnis.
1) Akten Bd. I, S. 283, Nr. 181 Anm.
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