in diesen kolonialen Erwerbungen der Bismarck'schen Ara
einen Beweis dafür erblickt, daß Deutschland auf die Ge-
fahr hin, den Frieden der Welt zu erschüttern, seine Herr-
schaft ausgedehnt hat. Wie unbegründet diese Anklage
ist, wird schlagend bewiesen durch das Verhalten Bis-
marcks in dem Konflikt, der zwischen Deutschland und
Spanien wegen der Besetzung der Karolinen entstanden
war. In keiner der zahllosen Schriftken, die aus den feind-
lichen Lagern zur Charakkerisierung der Bismarck'schen
Politik hervorgegangen sind, ist von diesem Verhalken
die Rede. Weil es aber einer der stärksten Beweise für
die Friedferkigkeik der Bismarck'schen Politik ist, will ich
es an dieser Stelle in Erinnerung bringen.
Die westlich von den damals noch panischen Philip-
pinen gelegenen Palao= oder Karolineninseln waren im
Jahre 1875, als der spanische Konsul in Hongkong Amtks-
handlungen auf ihnen vornehmen wollke, durch Noken der
deutschen und englischen Regierung vom 3. und 4. März
als Gebieke bezeichnek worden, auf die sich die spanischen
Hoheiksrechke nichk erstreckken. Die spanische Regierung
hakke infolge dieser Noken ihren Konful in Hongkong an-
gewiesen, sich aller Eingriffe in den Handelsverkehr frem-
der Schiffe im Karolinenarchipel in Zukunft zu enkhalten,
und diese Inseln als herrenlose Länder anerkannk. Als nun
im August 1888 deutsche Kaufleute, die auf diesen Inseln
Niederlassungen hakten, die deussche Regierung um ihren
Schuß baken, krug Fürst Bismarck kein Bedenken, dieser
Bilke zu willfahren. Er kündigke am 6. August durch den
deulschen Gesandten in JMadrid, den Grafen Solms-Son-
nenwalde, der spanischen Regierung an, daß Kaiser Wil-
helm beschlossen habe, die deutsche Flagge auf den Karo-
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