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Summe repräsentativer Pflichten. Rein äußerlich nehmen
diese die Form an von Deputationsempfängen, Entgegen-
nahmen von Adressen und Berichten, Teilnahme an Er-
öffnungs= und Jubiläumsfeierlichkeiten und endlich von
Veranstaltungen von Hoffestlichkeiten allerart. All das
zusammen genommen spiegelt sich leicht in den Augen des
Fernstehenden wider, wie eine schier endlose Reihe von
Feierlichkeiten und Festlichkeiten. Für das empfangene De-
putationsmitglied im frisch gebügelten Frack, mit angequälter
weißer Krawatte, für den wohlstudierten Eröffnungsredner
im sonntäglichen Zylinder, für den mit einer Hofeinladung
Beehrten ist das ja auch wirklich immer ein äußerst feier-
licher Moment, ein Erinnerungstag vielleicht noch nach
Jahren. — Von anderem Gesichtspunkt aus betrachtet, ist
aber die Erfüllung all dieser repräsentativen Aufgaben in
ihrer fortwährenden Wiederkehr und in ihrer großen Ge-
samtheit gleichbedeutend mit der Erfüllung einer Pflicht,
die wohl gelegentlich selbst als eine große Last empfunden
werden mag. Nicht umsonst lautet ein altes Sprichwort:
„Würden — Bürden.“
Eine jetzt regierende Königin schrieb vor nicht langer
Zeit in einem Briefe: „Ich bin gar nicht zum Arbeiten
gekommen, und habe wieder so viel als Tafelaufsatz dienen
müssen, daß ich tödter als todt bin, oder, wie man jetzt
schreibt, töter — als tot.“
Und tatsächlich, soviel Schönes, Herrliches und Großes
der Herrscherberuf in sich birgt, soviel hat er auch kleine
und kleinste Pflichten in seinem Gefolge. — Unendlich viel
stiller als heute für unseren König gestaltete sich ja wohl
noch das Leben in der Prinzenzeit. Im Vordergrund standen
damals die jeweiligen mit der Stellung in der Armee
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