Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

  
In gleichem Auftrage folgten dieser Reise bald die 
nach Osterreich und Bayern an die Höfe Kaiser Franz 
Josephs und des Prinzregenten Luitpold. Am Abend des 
22. Juli fuhr Kronprinz Friedrich August, begleitet von 
den Herren Generalmajor von Schweinitz, Hofmarschall von 
Tümpling, Hauptmann und persönlichem Adjutanten von 
Zeschau und Kammerherrn Freiherrn von Burgk über Wien 
nach Ischl. Am Morgen des 23. traf der hohe Reisende 
in der Kaiserstadt an der Donau ein und setzte mittels Hof- 
sonderzuges die Fahrt nach Ischl an das Hoflager des 
Kaisers fort. Die Begegnung mit dem treuen langjährigen 
Freunde des heimgegangenen Königs gestaltete sich überaus 
herzlich, und während der beiden Tage des Aufenthaltes 
knüpften sich von neuem die traditionellen Bande zwischen 
den Häusern Wettin und Habsburg. 
Als am 25. morgens die Weiterreise nach München 
erfolgte, begleitete Kaiser Franz Joseph seinen fürstlichen 
Gast zur Bahn. Die Ankunft in Bayerns Hauptstadt er- 
folgte am Abend desselben Tages. Auch hier, am Hofe der 
Wittelsbacher, war der Empfang ein überaus herzlicher. 
Der Prinzregent mit dem sächsischen Gesandten, dem Ge- 
folge und dem Ehrendienst — unserem Kronprinzen hatte 
sich außer den schon genannten Herren von Ischl aus noch 
Graf Rex-Zehista angeschlossen — empfing den Abgesandten 
König Georgs am Bahnhofe, wo eine Ehrenkompagnie Auf- 
stellung genommen hatte. Danach begaben sich der Prinz- 
regent und Kronprinz Friedrich August unter den Hochrufen 
der spalierbildenden Bevölkerung zur Residenz, wo sämt- 
liche Prinzen des bayrischen Königshauses versammelt waren; 
den Prinzen Leopold und Georg von Bayern war der 
Prinz schon in Ischl begegnet, wo sie tags zuvor an dem 
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