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war und der Bruch sich als nicht kompliziert erwies, schlief der
königliche Prinz schon in der ersten Nacht ruhig, zumal Fieber
nicht eingetreten war, und bereits nach drei Tagen, am 23. No-
vember, konnte die Rückreise nach Dresden ins Taschenberg-
palais angetreten werden. Die kronprinzliche Familie war
dahin bereits am 18. November von Wachwitz aus überge-
siedelt. Am 24. November, morgens 6 Uhr 50 Minuten,
traf der hohe Patient in Dresden ein. Nach Abnahme des
Transportverbandes ergab sich, daß die Bruchenden des
Schien= und Wadenbeines in guter Stellung aneinander
lagen; der Bluterguß war ein mäßiger und die Schmerzen
verhältnismäßig gering, so daß die Ärzte das Allgemein-
befinden als ein durchaus befriedigendes bezeichnen konnten.
Die Tagesstunden konnten außer Bett verbracht werden;
Bulletins wurden nicht ausgegeben. Am 3. Dezember fand
eine Durchleuchtung mittels Röntgenstrahlen statt, welche
ergab, daß ein sehr steiler Schrägbruch beider Unter-
schenkelknochen handbreit oberhalb des Fußgelenkes vorlag
und daß noch eine Erneuerung des Verbandes sich not-
wendig machen würde. Schon 17 Tage nach dem Jagd-
unfall, am 7. Dezember, vermochte der Kronprinz an einem
Familiendiner im Residenzschloß teilzunehmen; am 29. De-
zember zeigte sich bei Abnahme des Verbandes, daß der
Bruch ohne jede Verschiebung oder Verkürzung geheilt sei.
Der ärztliche Befund sagte: „Die Nachbehandlung, die
hauptsächlich in warmen Bädern, Massage und passiven Be-
wegungen bestehen wird, läßt die volle Wiederherstellung
der Funktion des gebrochenen Beines in einigen Wochen
mit aller Bestimmtheit erwarten.“ Auch während seiner
Krankheit hatte unser Kronprinz nicht versäumt, wie all-
jährlich, am 23. Dezember im Taschenbergpalais einer An-
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