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finden mußten und überall fanden. In ernster schwerer
Stunde sucht da das Herz eines Landesherrn nach Trost im
Leid und will sich aussprechen, und es wendet sich an das
Herz seines Volkes und mit ihm, dem Volke, spricht es sich
aus, das ist das Empfinden, welches jene Kundgebungen
weckten und das erklärt es, weshalb so schlichte Worte so
tiefe und nachhaltige Wirkung hervorzubringen imstande
waren, Vertrauen weckte wieder Vertrauen.
Der Aufruf „An Mein Volk!“ lautete:
„Wiederum, nach kurzer Zeit, hat Gott der
allmächtige Herr über Leben und Tod das Vater—
land in schwere, tiefe Trauer versetzt. Wenn Mich
etwas in Meinem unendlichen Kummer über den
Verlust Meines heißgeliebten Vaters tröstenkann,
so ist es die überzeugung, daß Mein Volk mit Mir
fühlt und sich in angestammter Treue und An—
hänglichkeit eins mit Mir weiß in diesem Augen—
blicke schmerzlicher Prüfung.
Der edle, bis zum letzten Augenblicke für des
Landes Wohl rastlos tätige, verewigte Fürst hat
während seiner Regierung viel Schweres durch-
lebt. Vielleicht wäre ein weniger hochherziger
Monarch verzweifelt. Er hat aber selbst in den
schwierigsten Augenblicken nicht das Vertrauen
zum Volke verloren. Diesem großen Beispiele
folgend, bringe Ich Meinem Volke das vollste
Vertrauen entgegen, und es wird Mein stetes Be-
streben sein, des Landes und des Volkes Wohl zu
fördern und jeden, auch den letzten Meiner Unter-
tanen glücklich und zufrieden zu machen.“
Pillnitz, 15. Oktober 1904.
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