Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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finden mußten und überall fanden. In ernster schwerer 
Stunde sucht da das Herz eines Landesherrn nach Trost im 
Leid und will sich aussprechen, und es wendet sich an das 
Herz seines Volkes und mit ihm, dem Volke, spricht es sich 
aus, das ist das Empfinden, welches jene Kundgebungen 
weckten und das erklärt es, weshalb so schlichte Worte so 
tiefe und nachhaltige Wirkung hervorzubringen imstande 
waren, Vertrauen weckte wieder Vertrauen. 
Der Aufruf „An Mein Volk!“ lautete: 
„Wiederum, nach kurzer Zeit, hat Gott der 
allmächtige Herr über Leben und Tod das Vater— 
land in schwere, tiefe Trauer versetzt. Wenn Mich 
etwas in Meinem unendlichen Kummer über den 
Verlust Meines heißgeliebten Vaters tröstenkann, 
so ist es die überzeugung, daß Mein Volk mit Mir 
fühlt und sich in angestammter Treue und An— 
hänglichkeit eins mit Mir weiß in diesem Augen— 
blicke schmerzlicher Prüfung. 
Der edle, bis zum letzten Augenblicke für des 
Landes Wohl rastlos tätige, verewigte Fürst hat 
während seiner Regierung viel Schweres durch- 
lebt. Vielleicht wäre ein weniger hochherziger 
Monarch verzweifelt. Er hat aber selbst in den 
schwierigsten Augenblicken nicht das Vertrauen 
zum Volke verloren. Diesem großen Beispiele 
folgend, bringe Ich Meinem Volke das vollste 
Vertrauen entgegen, und es wird Mein stetes Be- 
streben sein, des Landes und des Volkes Wohl zu 
fördern und jeden, auch den letzten Meiner Unter- 
tanen glücklich und zufrieden zu machen.“ 
Pillnitz, 15. Oktober 1904. 
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