Ein einziger Jagdtag fällt endlich auf den letzten
Tag dieses Monats. Erst der Dezember vereinigt wieder
öfters Herren der Hofgesellschaft zur Ausübung des winter—
lichen Weidwerks, zumal ja irgendwelche andere gesellige
Veranstaltungen im Trauerjahre ausgeschlossen erschienen.
Diese erste Hofjagd fand unter König Friedrich August auf
Moritzburg-Bärwalder Revier statt. Vormittags 9 Uhr traf
Se. Majestät mit den Herren vom Dienst am Rendezvous-
ort am Torwärterhaus der Kalkreuther Straße ein. Mit
Jagdeinladungen waren zumcist in der Umgebung ange-
sessene Herren beehrt worden: Kammerherr von Burgk auf
Schönfeld, Freiherr von Spörcken auf Berbisdorf, Oberst
von Egidy auf Naunhof, Amtshauptmann Dr. Uhlemann-
Großenhain, Landstallmeister Graf zu Münster, Freiherr
von Palm auf Lauterbach und Dr. Harck auf Seußlitz,
dessen Jagdgast Se. Majestät als Prinz des öfteren ge-
wesen war.
Bis auf diesen einen Tag haben wir immer nur von
Regierungsgeschäften gelesen, niemals ein Wort von Sr. Ma-
jestät im eigenen Heim, von den kleinen Prinzen, von denen
man doch so gern in Dresden wie im ganzen Lande sich
erzählt. Und doch, einige Male gedenkt auch ihrer der Hof-
bericht und im Dezember wieder öster. Am 1. November
hören wir, daß tags zuvor Se. Majestät mit den beiden
ältesten Prinzen und der kleinen Prinzessin Margarete
einen Ausflug nach der Sächsischen Schweiz machte. Die
kleine Reise ging per Bahn bis Königstein und von dort
mit Wagen zur Schweizer Mühle, wo das Mittagsmahl ein-
genommen wurde; erst in später Nachmittagsstunde erfolgte
die Heimkehr nach Wachwitz. Eine ähnliche Partie wurde
am 16. November unternommen; ihr Ziel war der Lichten-
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