empfangen von drei Vorstandsmitgliedern, den reichen
Bootsbestand und bestieg hierauf mit Prinz Ernst Heinrich
den Doppelskuller „Kleeblatt“, der am Steuer das Rau—
tenbanner führte, während die älteren Prinzen an Bord
der „Arche“ gingen. Das war eine lustige Winterfahrt auf
der Elbe bis Wachwitz, von wo nach dem Einnehmen des
Kaffees die Rückreise nach Dresden mittels Hofequipage er-
folgte. Navigare necesse est, vivere non necesse war an
diesem Tage der kleinen Wettiner Prinzen Losung gewesen.
Wer wollte bei solchem Thema nicht gern länger ver-
weilen? Das Amt eines Aunalenschreibers für ein späteres
Geschichtswerk ist ja zumeist literarisch kein allzu dank-
bares. — Auf dem Schreibtisch häuft sich schon das
„Material“ für einen Monat reichlich, geschweige denn
für eine ganze Reihe von Jahren. So sind wir denn
im Weihnachtsmonat verleitet und verlockt durch die
Prinzensöhne Sr. Majestät bis zum Weihnachtsfest vor-
ausgeeilt und haben die Regierungsfragen inzwischen Re-
gierungsfragen sein lassen. Da fand am 2. unter dem
neuen Kriegsherrn die erste Rekrutenvereidigung statt, da
verhandelte bis zum 7. der außerordentliche Landtag über
Fragen der Zivilliste, da fanden wieder Empfänge und Mi-
nisterkonferenzen statt, auch von sechs Jagdtagen am 10.,
13., 17., 20., 22. und 27. in Dresdens näherer und fernerer
Umgebung weiß der Hofbericht zu melden. Das alles heißt
es hier nun nachtragen, ehe wir mit gutem Gewissen die
Neujahrsglocken von 1905 dürfen läuten hören. —
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