Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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drange keine bindenden Fesseln anerkennen will. 
Und ich habe Verständnis dafür. Aber nach seiner 
Sturm= und Drangperiode wird er, dank der tüch- 
tigen Leitung seiner Lehrer, bald ein ernster, ge- 
reifter Mann werden, der überall seine Stelle 
ausfüllt. 
So, Meine Herren, ist Meine Ansicht über 
unsere Universität, und Ich bin völlig überzeugt, 
daß sie bei der allbewährten Tüchtigkeit aller 
Glieder derselben auch unter Meiner Regierung 
den alten Ruhm hochhalten wird. 
  
Wenn dies Buch ein „Lebensbild“ unseres Königs bieten 
will, dann ist die hier wiedergegebene Rede des Königs 
einer der Abschnitte in ihm, der die allereingehendste Beach- 
tung verdient. Diese Rede enthält ein völliges Programm, sie 
ist ein Lebensbekenntnis in des Wortes vollwichtiger Be- 
dentung. Bemerkenswert ist schon die Bezeichnung der Uni- 
versität als eine „helleuchtende Perle“ in Sachsens Krone, 
dann die Betonung, daß der König die Fürsorge für diese 
Hochschule nicht nur als ein „teures Vermächtnis“ seiner 
Ahnen ansehen will, sondern, daß sie ihm ein „Herzens- 
bedürfnis“ sei. Nicht als Idealist spricht der König so, nicht 
den Anschein gibt er sich, als wolle er mit solchen Worten 
als Mann der Missenschaft sich hinstellen, doch aber auch 
mit einem leisen Stolzgefühl betont er, daß sein Großvater 
König Johann „selbst ein hervorragender Gelehrter“ ge- 
wesen sei; praktisch als Realpolitiker sieht er den eminenten 
Wert der Universität an und sagt dies klar und bündig in 
dem Satze: „Unsere Geistlichen, Richter, Gelehrten und Ärzte 
gehen aus ihr hervor.“ 
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