Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

  
Die nächste Reise im Lande galt der alten Stadt der 
Mark, dem porzellanberühmten Meißen, das mit seiner herr- 
lichen Burg, dem alten Dom und der Fürstenschule St. Afra 
eine große Anzahl historischer Erinnerungen umschließt. 
Frühlings Anfang, der 21. März, führt den Monarchen in 
die alte Bischofsstadt, in der sich ein großer Teil der älteren 
Geschichte Sachsens abgespielt hat und die der König mit 
Recht in seinem Dank auf die Ansprache des Bürgermeisters 
Dr. Ay als einen der kostbarsten Juwele in seiner Krone 
bezeichnete. Eine Woche später, am 29. März, erfolgte der 
Besuch der Städte Oschatz, Mügeln, Mutzschen, Nerchau und 
Wurzen in der Kreishauptmannschaft Leipzig; Oschatz, 
Wermsdorf, Mügeln, Wurzen, Dornreichenbach begrüßten 
hier den Landesherrn; im April galt der Bergstadt Freiberg 
der Besuch des Königs, auch hier, wie überall in den Mittel- 
städten, klangen dieselben Herzenstöne an, die, nur in ver- 
stärkter Form, auf breiterer Basis, aus den großen Städten 
des Landes die Kunde brachten, daß all diesen Regierungs- 
reisen der Stempel sich aufprägte: veni, vidi, vici. 
Einem Besuch in Wien beim Kaiser von Österreich und 
in München beim Prinz-Regenten von Bayern, folgte Ende 
des Maimonats die Fahrt in die Lausitz, die wiederum in 
Pulsnitz, Kamenz, Bautzen, Löbau und Zittau zu Ovationen 
führte, deren Innigkeit kaum hinter denen auf allen früheren 
Fahrten zurückblieb. Auf dieser Reise kam ganz besonders 
des Königs Freude auch au den landschaftlichen Schön- 
heiten Sachsens so recht zum Ausdruck, immer wieder er- 
innerte er sich früherer Besuche, alter Beziehungen zu 
Land und Leuten und seiner gemeinsamen Partien mit 
den Prinzensöhnen in den stillen Bergen des Lausitzer 
Landes. 
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