Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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Abgesandten des sächsischen Hofes, entsprechend dem Zere- 
moniell seines Hofes, dem Könige zuzuführen. 
Nachdem sich im Schlosse die ersten Begrüßungen durch 
die obersten Hofwürdenträger mit entsprechender Grandezza 
abgespielt hatten, wurden die Gesandten in den Thronsaal 
vor den König geführt. Der ganze Hof hatte sich dort ver- 
sammelt, die junge Braut, umgeben von dem großen 
Hofstaat, hatte unter dem Thronhimmel Platz genommen. 
Die erste Begrüßung der cintretenden Gesandtschaft vollzog 
sich durch ein dreimaliges Hutabnehmen, verbunden mit ent- 
sprechender Verneigung, was vom Thronsitze aus in gleicher 
feierlicher Weise erwidert wurde. Wer denkt da nicht an 
jenen Araber, der von einer Reise in seine Heimat zurück- 
gekehrt, eine Verwünschung seines Feindes in die Worte 
kleidete: „Möge deine Seele so wenig Ruhe finden, wie der 
Hut des Europäers.“ 
Nach so feierlicher Begrüßung ergriff Graf Vitzthum 
das Wort zu seiner Ansprache an Dom Pedro V., die dieser 
erwiderte, indem er zunächst die Werbung annahm und der 
Zuversicht Ausdruck verlieh, daß die hervorragenden Eigen- 
schaften des sächsischen Prinzen im Verein mit dem durch 
sorgfältige Erziehung entwickelten Charakter der Infantin, 
seiner Schwester, den sicheren Grund zu einem glückver- 
heißenden Lebensbund legen würden. Die Schlußansprache 
richtete sich an den Grafen selbst, dem der König freundliche 
Worte der Wertschätzung sagte, worauf Graf Vitzthum sich 
nun direkt an die hohe Braut wendete, indem er ihr in der 
neuen Heimat und im neuen Elternhause die wärmste Auf- 
nahme in Aussicht stellte und sie der hingebenden Liebe ihres 
auserwählten Gemahls versicherte. Auf diese Anrede ant- 
wortete die jugendliche Prinzessin selbst mit bewegter Stimme, 
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