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Abgesandten des sächsischen Hofes, entsprechend dem Zere-
moniell seines Hofes, dem Könige zuzuführen.
Nachdem sich im Schlosse die ersten Begrüßungen durch
die obersten Hofwürdenträger mit entsprechender Grandezza
abgespielt hatten, wurden die Gesandten in den Thronsaal
vor den König geführt. Der ganze Hof hatte sich dort ver-
sammelt, die junge Braut, umgeben von dem großen
Hofstaat, hatte unter dem Thronhimmel Platz genommen.
Die erste Begrüßung der cintretenden Gesandtschaft vollzog
sich durch ein dreimaliges Hutabnehmen, verbunden mit ent-
sprechender Verneigung, was vom Thronsitze aus in gleicher
feierlicher Weise erwidert wurde. Wer denkt da nicht an
jenen Araber, der von einer Reise in seine Heimat zurück-
gekehrt, eine Verwünschung seines Feindes in die Worte
kleidete: „Möge deine Seele so wenig Ruhe finden, wie der
Hut des Europäers.“
Nach so feierlicher Begrüßung ergriff Graf Vitzthum
das Wort zu seiner Ansprache an Dom Pedro V., die dieser
erwiderte, indem er zunächst die Werbung annahm und der
Zuversicht Ausdruck verlieh, daß die hervorragenden Eigen-
schaften des sächsischen Prinzen im Verein mit dem durch
sorgfältige Erziehung entwickelten Charakter der Infantin,
seiner Schwester, den sicheren Grund zu einem glückver-
heißenden Lebensbund legen würden. Die Schlußansprache
richtete sich an den Grafen selbst, dem der König freundliche
Worte der Wertschätzung sagte, worauf Graf Vitzthum sich
nun direkt an die hohe Braut wendete, indem er ihr in der
neuen Heimat und im neuen Elternhause die wärmste Auf-
nahme in Aussicht stellte und sie der hingebenden Liebe ihres
auserwählten Gemahls versicherte. Auf diese Anrede ant-
wortete die jugendliche Prinzessin selbst mit bewegter Stimme,
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