⁊ · Ists-«
r ½ r W– ###t *—
i W 3 .
Anle
Sohn des Prinzen Georg und später auch für dessen jüngere
Geschwister Oberlehrer Heinrich Schmidt berufen worden,
der aus dem katholischen Seminar zu Bautzen hervorge-
gangen, Lehrer an der katholischen Hauptschule in Dresden
war. Nahezu zwei Jahrzehnte hindurch, bis 1888, waltete
er seines Amtes, und daher ist denn auch sein Urteil als
Lehrer von so gewichtigem Belang, daß wir an ihm wohl
nicht achtlos vorübergehen dürfen. In der schon genannten
Studie von Dr. Julius Richter ist ein an den Verfasser ge-
richteter Brief wiedergegeben, in dem es heißt: „Der Prinz
Friedrich August zeigte sofort als Elementarschüler das leb-
hafteste Interesse. Das Lesen lernte er mit Leichtigkeit, im
Anschauungsunterricht rief er oft durch seine überraschenden,
ganz zweckdienlichen Fragen mein lebhaftes Erstaunen her-
vor. Im Rechnen faßte er leicht und zeichnete sich durch
sein eminentes Zahlengedächtnis aus.“ Dieser Brief, in dem
weiterhin noch hervorgehoben wird, daß der königliche Prinz
eine ganz besondere Vorliebe für die Geographie zeigte und
die geographischen Kenntnisse gut anzuwenden wußte, schließt
mit den Worten: „Mit Vorliebe lernte er Gedichte und
sagte sie recht nett her. In seinen Arbeiten war er pünktlich,
seine Aufmerksamkeit ward nicht müde, trotzdem, daß er
doch stundenlang allein Unterricht hatte. Über sein Verhalten
seinen Geschwistern gegenüber kann ich behaupten, daß er
immer nachgiebig, gefällig und überaus kindlich heiter war.“
Dies Urteil eines tüchtigen Lehrers gewinnt noch weiter
an innerem Wert, wenn wir erfahren, in wie sympathischen
Beziehungen der heranwachsende Prinz, der jetzige König,
zu diesem ersten Lehrer seiner Jugend geblieben ist; er be-
wohnt noch heut ein Haus, das zum Sekundogeniturbesitz
des königlichen Hofes gehört, und zahlreich sind die Briefe
35 3“