Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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in der Richterschen Broschüre in so packender Weise dar— 
geboten wird, nicht durch eigene Umschreibung abschwächen. 
Es faßt sich im allgemeinen zusammen in den Sätzen: 
„Was den Prinzen bei seiuer Arbeit unterstützt und 
mich beständig beglückt hat, das waren zwei Gaben, die er 
von Gott empfangen hatte, zuerst der Vorzug eines aus— 
gezeichneten Gedächtnisses, das merkwürdig schnell aufzu— 
fassen vermochte und mit merkwürdiger Sicherheit festhielt, 
was einmal erlernt war. In dieser Hinsicht bestanden Schwie- 
rigkeiten, unter denen Knaben meistens zu leiden haben, 
für den Prinzen überhaupt nicht. Wörter, die einmal im 
Lexikon aufgesucht und angeeignet waren, kehrten in den 
Präparationen nicht wieder. Und eine oft wiederholte Frage 
des Prinzen, die an Außerungen von mir anknüpfte:, Warten 
Sie nur, wenn erst das und das dran kommt, das ist schwere, 
die oft wiederholte Frage:, Sagen Sie, wann kommt denn das 
Schwere?“ hat mich mehrfach in eine kleine Bedrängnis ver- 
setzt. Erst flüchtete ich mich hinter die dritte lateinische Dekli- 
nation, dann hinter das unregelmäßige lateinische Verbum. 
Im weiteren Verlauf versprach das Griechische meine An- 
schauung von „schweren“ Lernaufgaben zu rechtfertigen. End- 
lich blieb als letztes Bollwerk das unregelmäßige griechische 
Verbum bestehen. Der Prinz aber hatte sich in der Stille 
ausgerechnet, wenn er von den griechischen unregelmäßigen 
Verben in den Freipausen jedes einzelnen Tages je sechs 
lernen könnte, so würde diese Arbeit in einer bestimmten 
Zeit erledigt werden. Mit dem Ergebnis und tadellosen Er- 
folge dieses großen Unternehmens wurde ich in der letzten 
Stunde vor den Pfingstferien völlig überrascht und aufs 
höchste erfreut. Der Prinz hatte die sechs Verba mit den 
betreffenden Formen jeden Abend für den folgenden Tag 
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