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Probestamm berechnet. Der Probestamm muß jedesmal nach Höhe,
Durchmesser und Formzahl den Durchschnitt aller Stammklassen dar-
stellen.
Zur Messung des Durchmessers bedient man sich eines Schiebe-
maaßes, der bekannten Kluppe; zur guten Kluppe gehört, daß beide
Schenkel senkrecht zum Maaßstab stehen und daß der bewegliche Schenkel
sich ohne Schlottern und Klemmen bequem verschieben läßt. Es ver-
dienen solche Kluppen den Vorzug, welche gegen die Nachtheile des
Schwindens und Quellens des Holzes durch Spiralfedern geschützt sind.
Beim Gebrauch des weniger praktischen Meßbandes ist sehr darauf zu
achten, daß es genau senkrecht zur Achse des Baumes umgelegt wird
und die Theilung sich auf der Innenseite des Bandes befindet (für
genaue Untersuchungen). Für die Notirung legt man sich ein Manual
an, in welches die Stämme nach Holzarten, Stärke= und Höheklassen
schematisch geordnet, so eingetragen werden, daß man sie zu 5 gruppirt.
Am übersichtlichsten ist es, 4 Striche nebeneinander und einen Strich
quer durch dieselben zu machen z. B. ——
Beim Messen des Durchmessers mit der Kluppe ist zu beachten,
daß man das Gabelmaaß nicht zu locker und nicht zu fest andrückt,
daß man den liegenden Stamm genau in der Mitte mißt und daß
man, da nur selten ein Stamm genau rund ist, denselben am schwächsten
und stärksten Durchmesser, also zweimal mißt; befinden sich in der
Mitte Unebenheiten am Stamm, so mißt man in gleichen Abständen
den Stamm ober= und unterhalb; aus mehreren Messungen ist dann
stets das Mittel zu nehmen; überschießende Bruchtheile von Centimetern
werden gewöhnlich außer Acht gelassen, wodurch man nach neueren
Untersuchungen allerdings einen zu kleinen Massengehalt erhält. (efr.
Dankelmanns Zeitschrift für Forst= und Jagdwesen 1887 S. 247 und
1888 S. 64).